Wallriffschildkröte, Natator depressus, – © Paul Whittock

Sperling - 2007 - 01

Sperling, J. B., G. C. Grigg, L. A. Beard & C. J. Limpus (2007): Respiratory properties of blood in flatback turtles (Natator depressus). – Journal of Comparative Physiology B – Biochemical Systemic and Environmental Physiology 177(7): 779-786.

Bedingungen des Gasaustausches im Blut von Australischen Suppenschildkröten (Natator depressus).

DOI: 10.1007/s00360-007-0174-3 ➚

Unechte Karettschildkröte, Caretta caretta, – © Hans-Jürgen Bidmon
Unechte Karettschildkröte,
Caretta caretta,
© Hans-Jürgen Bidmon

Sauerstoffgleichgewichtskurven und andere mit der Respiration in Beziehung stehende Variablen wurden im Blut der Australischen Suppenschildkröte (Natator depressus) und vergleichsweise auch bei einigen Proben von der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) bestimmt. Die Sauerstoffbeladungskapazität lag für die Australische Suppenschildkröte bei 4.9-8.7 mmol/L (n = 49) und zählt damit mit zu den höchsten, die für tauchende Reptilien gemessen wurden. Die Affinität für Sauerstoff (P-50) war für beide Spezies gleich und lag bei circa 5 % CO2, mit einer Spanne von 37 bis 55 mmHg (43 mmHg ± 5,3 SD, n = 24, 25 °C, pH 7,17) für die Australischen Suppenschildkröten und bei 43-49 mmHg bei Unechten Karettschildkröten (46 mmHg ± 2,0 SD, n = 7, 25 °C, pH 7,13), während bei 2 % CO2 die Australischen Suppenschildkröten eine deutlich höhere Affinität für Sauerstoff zeigten. Die jeweiligen Kurven unterschieden sich bezüglich ihres sigmoiden Verlaufs mit einem Hill n-Koeffizienten von 2,8 und 1,9 für Australische Suppenschildkröten und Unechte Karettschildkröten Bei beiden Arten war der Bohreffekt klein und in Übereinstimmung mit jenem von anderen Meeresschildkröten. Die Laktatspiegel lagen hoch, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen war, dass die Blutproben von Schildkröten stammten, die zur Eiablage an Land gekommen waren. Australische Suppenschildkröten werden selten in Gewässern gefunden, die tiefer als 45 m sind. Die Daten lassen den Schluss zu, dass sie eine Atmungsphysiologie besitzen, die besonders gut für langandauernde Tauchgänge in flachem Wasser ausgelegt ist.

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