Europäische Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, – © Hans-Jürgen Bidmon

Segurado - 2007 - 01

Segurado, P. & D. Fiqueiredo (2007): Coexistence of two freshwater turtle species along a Mediterranean stream: The role of spatial and temporal heterogeneity. – Acta Oecologia – International Journal of Ecology 32(2): 134-144.

Die Koexistenz von zwei Süßwasserschildkrötenarten entlang eines mediterranen Stroms: Die Rolle von räumlicher und zeitlicher Heterogenität.

DOI: 10.1016/j.actao.2007.03.015 ➚

 Emys orbicularis, Europäische Sumpfschildkröte – © Hans-Jürgen-Bidmon
Europäische Sumpfschildkröte,
Emys orbicularis,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Auf der Iberischen Halbinsel teilen sich die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) und die mediterrane Sumpfschildkröte (Mauremys leprosa) viele Süßwasserhabitate, insbesondere die mediterranen Bachläufe. Ob und wie sich diese beiden Spezies den Raum in solchen Habitaten aufteilen, ist kaum bekannt, zum Teil deshalb weil die Häufigkeit von E. orbicularis in den meisten syntopischen Habitaten sehr niedrig ist. Die räumliche Koexistenz dieser beiden Arten wurde entlang eines 1,3 km langen Abschnitts eines typischen mediterranen Bachlaufs anhand von Fallenfängen und den Beobachtungen an den Sonnenplätzen aufgezeigt. Ebenso wurden die Einflüsse der hydrologischen Veränderungen in Bezug auf die Unterschiede in der räumlichen Nutzung für beide Spezies erfasst. Räumliche Assoziationen zwischen den Arten und zwischen den Mikrohabitatcharakteristika für jede Spezies wurden anhand einer Permutationsprozedur abgeschätzt, die die räumliche Autokorrelation beschreibt. Unterschiede in der Raumnutzung wurden auch durch die Wiederfangtechnik abgesichert, die insbesondere für die niedrige Häufigkeit von E. orbicularis wichtig ist. Die Ergebnisse zeigen, dass E. orbicularis eine Präferenz für temporäre, flache gut bewachsene sandige Bereiche hat wohingegen M. leprosa weniger wählerisch in Bezug auf ihre Mikrohabitate ist. Unterschiede zwischen E. orbicularis und den Jungtieren von M. leprosa waren weniger ausgeprägt. Das hohe Maß an Heterogenität innerhalb der mediterranen Bachläufe könnte dafür verantwortlich sein, dass sich noch überlebensfähige Populationen von E. orbicularis erhalten haben und gleichzeitig auch die Koexistenz der beiden Schildkrötenspezies fördern. Deshalb sollten Maßnahmen zum Habitatmanagement und die Erhaltungspläne für E. orbicularis der Erhaltung der Heterogenität innerhalb der mediterranen Bachläufe eine hohe Priorität einräumen.

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