Sheehan, D. M. (2006): No-threshold dose-response curves for nongenotoxic chemicals: Findings and applications for risk assessment. – Environmental Research 100(1): 93-99.
Kein Grenzwert in der Dosis-Wirkungs-Kurve für nicht-gentoxische Chemikalien: Befunde und Applikationen zur Risikoabschätzung.
DOI: 10.1016/j.envres.2005.09.002 ➚
Wir testeten die Hypothese das es keine Grenzwerte gibt wenn Östradiol durch die gleichen Mechanismen wirkt wie das aktive endogene (körpereigene) Östrogen. Eine Michaelis Menten (MM) Gleichung für die Wirkungsabsättigung, den Hintergrundeffekt und für den endogenen Östrogenspiegel wurde zur Analyse eines Datensatzes, der keinen Grenzwert für die Geschlechtsumprägung bei Schildkröten beinhaltete, eingesetzt, um die endogen wirksame Dosis zu ermitteln. Zusätzlich wurden 31 unterschiedliche Dosis-Wirkungsdaten aus der Literatur analysiert unter Verwendung eines Terms für einen nicht-hormonellen Hintergrund. Damit wurden gute Daten erreicht, aber die endogenen Dosisabschätzungen waren nicht signifikant aufgrund der schwachen Auflösung. Es wurden tatsächlich keine Grenzwerte gefunden. Die anhand einer normalen MM-Gleichung geplotteten Daten zeigten, dass alle 178 Datenpunkte in einem einzigen Graphen lagen, Wirkungsraten von 1 % bis zu > 95 % passten exakt.. Diese Ergebnisse widerlegen die Annahme von Grenzwerten oder die Annahme dafür, dass niedrige Dosen sicher seien. Risikokalkulationen unter der Annahme, dass additive Effekte von vielfältigen Chemikalien über den selben Mechanismus auf den Organismus einwirken, sollten jenen vorgezogen werden, die von einer sichern Grenzwertdosis ausgehen.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Hier deutet sich ganz klar an, dass es in unserer Umwelt Chemikalien (Umweltgifte) gibt, die in jeder Menge schädlich sind. Also ade mit der Vorstellung ein bisschen Gift macht nichts. Leben tun wir ja alle danach, aber warum wundern wir uns dann so, wenn doch der eine oder andere mal an diesem oder jenen Leiden oder Krebs erkrankt?