Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds

Richtsmeier - 2008 - 01

Richtsmeier, R. J., N. P. Bernstein, J. W. Demastes & R. W. Black (2008): Migration, gene flow, and genetic diversity within and among Iowa populations of ornate box turtles (Terrapene ornata ornata). – Chelonian Conservation and Biology 7(1): 3-11.

Migration, Genfluss und genetische Diversität innerhalb und zwischen Iowa-Populationen von Schmuck-Dosenschildkröten (Terrapene ornata ornata).

DOI: 10.2744/CCB-0653.1 ➚

Schmuck-Dosenschildkröte, Terrapene ornata, – © Devin Edmonds
Schmuck-Dosenschildkröte,
Terrapene ornata,
© Devin Edmonds

Wie viele fragmentierte Reptilien-Populationen finden sich im östlichen Iowa Schmuck-Dosenschildkröten (Terrapene ornata ornata) in isolierten, oftmals sehr kleinen Populationen. Wenn die Populationen lebensfähig bleiben sollen, muss die genetische Diversität innerhalb dieser Populationen aufrechterhalten werden. Am effizientesten geschieht das, durch die Migration zwischen den Populationen. Diese Populationsüberlebensfähigkeit wurde untersucht, indem 3 Mikrosatellitenloci benutzt wurden, um die genetische Struktur in zwei lokal getrennten Subpopulationen der Schmuck-Dosenschildkröten zu bestimmen. Obwohl dieses Subpopulationen als eigene große Populationen mit einer normalen Bandbreite an Heterozygosität bestimmt worden waren, zeigten sich bei der weiteren Untersuchung Belege für eine genetische Divergenz (Abspaltung) von einer ehemals größeren Population, die jetzt in geographisch in Fragmente zerfallen ist. Wir schlossen, dass die zentrale Population noch genetisch gesund ist und mithilfe eines angemessenen Managements, das den weiteren Genfluss sicherstellt, auch in näherer Zukunft überlebensfähig ist.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Auch hier wieder eine Arbeit, in der die Wissenschaftler deutlich auf die Bedeutung des Genflusses für die Arterhaltung, Entwicklung und das Anpassungspotential hinweisen. Ich denke, gerade das Darwin-Jahr sollte uns alle daran erinnern, dass selbst der so statisch klingende Begriff Arterhaltung im Sinne der Überlebensfähigkeit nur Sinn ergibt, wenn wir ihn dynamisch verstehen und begreifen, dass Arterhaltung zwangsläufig mit Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen ein Überleben garantieren kann. Siehe auch: Bowen & Karl (2007), Hall & Steidl (2007) und Kuo & Janzen (2004).

Literatur

Bowen, B. W. & S. A. Karl (2007): Population genetics and phylogeography of sea turtles. – Molecular Ecology 16(23): 4886-4907 oder Abstract-Archiv.

Hall, D. H. & R. J. Steidl (2007): Movements, activity, and spacing of Sonoran mud turtles (Kinosternon sonoriense) in interrupted mountain streams. – Copeia 2007(2): 403-412 oder Abstract-Archiv.

Kuo, C.-H. & F. J. Janzen (2004): Genetic Effects of a Persistant Bottleneck on a Natural Population of Ornata Box Turtles (Terrapene ornata). – Conservation Genetics 5(4): 425-437 oder Abstract-Archiv.

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