Europäische Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, – © Hans-Jürgen Bidmon

Prusak - 2011 - 01

Prusak, B., B. Najbar, S. Mitrus, G. Gorecki, U. Rogalla, G. Grzybowski, A. Hryniewicz, R. Wroblewski, R. Bochen & T. Grzybowski (2011): Distribution of mitochondrial haplotypes (cytb) in Polish populations of Emys orbicularis (L., 1758). – Biologia 66(5): 893-898.

Die Verteilung mitochondrialer Haplotypen (cytb) in polnischen Populationen von Emys orbicularis.

DOI: 10.2478/s11756-011-0088-0 ➚

 Emys orbicularis, Europäische Sumpfschildkröte – © Hans-Jürgen-Bidmon
Europäische Sumpfschildkröte,
Emys orbicularis,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Die Europäische Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, bewohnt ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet in der westlichen Paläarktik. Die polnischen Populationen der Europäischen Sumpfschildkröte repräsentieren die nominotypische Unterart Emys orbicularis orbicularis. Die Unterschiede der mitochondrialen DNS-Haplotypen (cytb Gen) von 131 Schildkröten aus 26 verschiedenen Lokalitäten und 5 Regionen Polens wurden untersucht. Fünf Haplotypen, die zu drei distinkten Linien gehören, wurden identifiziert. Zwei Kladen (I und II) waren durch jeweils zwei Haplotypen repräsentiert, wohingegen die andere Klade (IV) nur durch einen Haplotyp repräsentiert wurde. Somit wurden für E. orbicularis erstmals drei Haplotypen beschrieben. Der östliche Teil Polens wird nur von Tieren besiedelt, die dem Haplotyp Ia angehören. Die übrigen vier Sequenzvarianten wurden im westlichen Polen gefunden, wo nur der Haplotyp IIb als endemisch vorkommen sollte. Die Verbreitung der anderen Haplotypen im westlichen Polen zeigt somit, dass früher Tiere eingeführt wurden oder dass es zu Ausbrüchen von Schildkröten aus Tierhaltungen gekommen sein muss. Die Autoren betrachten die zwei Lokalitäten (Drzeczkowo und Karpicko), die zuerst zu den westpolnischen Populationen gezählt wurden, als autochthone Fanggebiete für den Haplotyp Ia.

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