Arrauschildkröte, Podocnemis expansa, – © Camila R. Ferrara

Ferrara - 2021 - 02

Ferrara, C. R., L. Schneider & R. C. Vogt (2021): The importance of understanding local legends to conserve wildlife: freshwater turtles of the Amazon. – International Journal of Society Systems Science 13(3): 173-181.

Es ist wichtig ein Verständnis für die lokalen Legenden zu entwickeln um wildlebende Organismen zu schützen: Die Süßwasserschildkröten des Amazonas.

DOI: 10.1504/IJSSS.2021.118137 ➚

Arrauschildkröte, Podocnemis expansa, – © Mario Herz
Arrauschildkröte,
Podocnemis expansa,
ein Schlüpfling
© Mario Herz

Der Grund für diese Arbeit ist es erstmals einige der Legenden herauszustellen die von Generation zu Generation über die Schildkröten in den Quilombola-Siedlungen am Rio Trombetas erzählt werden. Mit diesen einfachen Geschichten demonstrieren diese lokalen (Ur-) Einwohner ihr Wissen über die Biologie der Schildkröten und sie bringen ihren übernatürlichen Glauben an sie zum Ausdruck. Diese Legenden enthalten verschiedene Aspekte des Schildkrötenschutzes wie die Notwendigkeit das Wildern von Weibchen zu begrenzen um stabile Schildkrötenpopulation zu erhalten. Durch die Weitergabe und Verbreitung dieser Legenden blieb es für die Quilombola-Gemeinden wichtig die Schildkrötenpopulationen zu erhalten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Dieses Abstract ist sehr kurz gehalten. Dafür hat die Arbeit eine gute Einleitung die auf die reichhaltige Literatur und die Historie der Schildkrötennutzung verweist (siehe dazu auch Prestes-Carneiro et al., 2016; Santos & Fiori, 2020 um nur einige zu nennen). Im Anschluss daran folgt die Erzählung von vier dieser Legenden mit skizzierter Illustration wie: Der Kapitän und seine Schildkröten (Die von einem riesigen Männchen berichtet das mit seinem Schwanz Quadrate auf den Sand zeichnet in welchen die Weibchen ablegen und das im Wasser dann bis zum Schlupf der Jungen wartet). Oder die des Domingos Xavier, dem ältesten Mann im Dorf (Der die Schildkröten und deren Eier niemals gegessen hat und die Niststrände mit einer geheimen Kräutermischung „beweihräucherte“). Ebenso wie die Vorhersagen des Curassow [Der einem jungen Ranger prophezeite, dass, wenn er die erste Schildkröte berührte am Niststrand berührt von ihr fortgetragen wird und wie es so in Erzählungen geschieht hörte er weder auf die Prophezeiungen des Vogels noch auf seine Mutter und seine Hände und Füße klebten am Carapax fest als er die erste nistende Schildkröte ergreifen wollte und er verschwand mit der Schildkröte, die aufgrund ihrer Größe für die Mutter aller Schildkröten (Podocnemis expansa) gehalten wird und die heute noch mit dem an ihr hängenden Jungen leben soll]. Ebenso wie die der Schlangenschildkröte die so aussieht wie die anderen Schildkröten, aber mit einem Maul voller Zähne nach Menschen schnappt und obwohl sie normal aussieht verlängert sich ihr Hals beim Anblick eines Menschen, sodass sie wie eine Schlange mit dem Kopf nach vorne schnellen und schnappen kann.
Siehe dazu auch Pantoja-Lima et al., (2014).

Literatur

Pantoja-Lima, J., P. H. Aride, A. T. de Oliveira, D. Félix-Silva, J. C. Pezzuti & G. H. Rebêlo (2014): Chain of commercialization of Podocnemis spp. turtles (Testudines: Podocnemididae) in the Purus River, Amazon basin, Brazil: current status and perspectives. – Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine Ethnomedicine 10: 8 oder Abstract-Archiv.

Prestes-Carneiro, G., P. Béarez, S. Bailon, A. R. Py-Daniel & E. G. Neves (2016): Subsistence fishery at Hatahara (750–1230 CE), a pre-Columbian central Amazonian village. – Journal of Archeological Science Reports 8: 454–462; DOI: 10.1016/j.jasrep.2015.10.033 ➚.

Santos, C. F. M. dos & M. M. Fiori (2020): Turtles, indians and settlers: Podocnemis expansa exploitation and the Portuguese settlement in eighteenth-century Amazonia. – Topoi Revista de História 21(44): 350-373 oder Abstract-Archiv.

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