Turner, G. S. (2011): Hypomelanism in Irwin’s Turtle, Elseya irwini, from the Johnstone River, North Queensland, Australia. – Chelonian Conservation and Biology 10(2): 275-281.
Hypomelanismus bei Irwins Schlangenhalsschildkröte, Elseya irwini aus dem Johnstone-Fluss, Nord Queensland, Australien.
DOI: 10.2744/CCB-0851.1 ➚
Es wurde bei einer Population der Schlangenhalsschildkröten, Elseya irwini das Auftreten von Hypomelanismus festgestellt. Von diesem Pigmentverlust waren ungefähr 10 % der adulten Schildkröten betroffen, vornehmlich Weibchen. Hypomelanismus wurde bei keiner subadulten Schildkröte gefunden und auch bei den Schlüpflingen fanden sich keine hypomelanistischen Exemplare. Diese Beobachtungen deuten an, dass es zu einem ontogenetischen (während der Entwicklung), progressiven und lokalisierten Verlust an bestimmten Chromatophoren (Pigmentzellen) kommt. Hypomelanistischen Weibchen fehlten über den ganzen Körper verteilt verschiedenste Pigmente. Es wird vermutet, dass es sich dabei um eine extreme Form des natürlicherweise bei dieser Spezies auftretenden Pigmentverlusts handelt, der bei dieser Art mit Einsetzen der Geschlechtsreife auftritt.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Auch zeigt sich, wie Evolution und Adaptation, bzw. Selektion arbeiten, denn es ist davon auszugehen, dass in dieser Population diese hypomelanistischen Individuen keine Selektionsnachteile haben, sprich sie holen sich weder schwere Verbrennungen beim Sonnenbaden, noch scheinen sie durch ihre hellere Färbung durch Beutegreifer stärker bejagt zu werden, und so scheint in dieser Population das Überleben dieser Exemplare unter den adulten Schildkröten recht wahrscheinlich zu sein.