Tisdell, C. & C. Wilson (2005): Do open-cycle hatcheries relying on tourism conserve sea turtles? Sri Lankan developments and economic-ecological considerations. – Environmental Management 35(4): 441-452.
Können offene Brutstationen, die vom Tourismus abhängig sind, Meeresschildkröten erhalten? Sri Lanka Entwicklungen und ökonomisch-ökologische Erwägungen.
DOI: 10.1007/s00267-004-0049-2 ➚
Durch die Kombination ökonomischer Marktanalysen mit ökologischen Parametern beleuchtet dieser Artikel, die Rolle, welche die tourismusgestützte Meeresschildkröten-Erbrütung (vom Open-Cycle-Typ) für die Erhaltung der Populationen von Meeresschildkröten spielt. Es wird Hintergrundwissen über die Art und Weise bzw. die Entwicklung solcher Brutstationen in Sri Lanka vermittelt. Die Einrichtung von Modellen und die Abschätzung des Einflusses der Schildkröten-Erbrütung für die Erhaltung von Meeresschildkröten ermöglichen es, die ökonomischen und ökologischen Konsequenzen des Tourismus besser einzuschätzen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Brutstationen für Meeresschildkröten, die für Touristen offen sind, einen positiven Beitrag zur Erhaltung leisten können, allerdings hängt die Effektivität für die Erhaltung sehr von der Art des Managements ab. Auch mögliche negative Einflüsse werden aufgezeigt. Die ökonomischen Vermarktungsmodelle in Verbindung mit der Populations-Überlebens-Beziehung liefern Vorhersagen über den Beitrag, den Schildkrötenbrutstationen zur Arterhaltung leisten können und über den Beitrag sowie den ökonomischen Gesamtwert, der mit den Meeresschildkrötenpopulationen erwirtschaftet werden kann.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Zwar trockner Stoff für Schildkrötenliebhaber, aber ein äußert wichtiger Aspekt für den Natur- und Artenschutz. Denn Arterhaltung als lukrativer Wirtschaftsfaktor ist sicher ein wesentlicher Beitrag, diesen Schwellenländern ein Auskommen auch ohne den skrupellosen Ausverkauf ihrer Natur zu ermöglichen, was letztendlich auch praktizierten Naturschutz unabhängig von Spendengeldern machen könnte.