Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin, im Aquaterrarium mit Entengrütze – © Hans-Jürgen Bidmon

Selman - 2019 - 01

Selman, W., S. H. Pearson & J. J. Wiebe (2019): Comparisons of Population Structure and Morphology of a Saltmarsh Keystone Species (Malaclemys terrapin) Across Coastal Louisiana. – Estuaries and Coasts 42(1): 1138-1148.

Populationsvergleiche in Bezug auf die Struktur und Morphologie einer Salzmarschschlüsselart (Malaclemmys terrapin) entlang der Küste von Louisiana.

DOI: 10.1007/s12237-019-00548-8 ➚

Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin – © Hans-Jürgen Bidmon
Diamantschildkröte,
Malaclemys terrapin,
im Aquaterrarium
© Hans-Jürgen Bidmon

Diamantschildkröten (Malaclemys terrapin) stellen eine wichtige Art der Salzmarschhabitate dar und sie kommen entlang der Küsten des Golfs von Mexikos und entlang der Atlantikküste der USA vor. Die Schildkröten sind einer Menge von Gefährdungen ausgesetzt einschließlich des Verlusts an Salzmarschnistplätzen und verschiedensten tödlichen Gefahren z. B. als Fischereibeifang. Für Louisiana gibt es kaum Informationen in Bezug auf die Schildkrötenpopulationen obwohl sie auch dort sehr wahrscheinlich den gleichen Gefahren ausgesetzt sind. Um diese Wissenslücke zu schließen sammelten wir Schildkröten entlang der Küste von Louisiana von 2011 bis 2015, wobei wir unbeköderte Netzreusen an sechs verschieden Lokalitäten einsetzten. Wir bestimmten das Geschlecht aller Individuen und vermaßen deren morphologische Charakteristika einschließlich der Plastronlänge (PL) und Carapaxhöhe (CH). Insgesamt fingen wir 1111 Individuen (alle Lokalitäten) und in die Auswertung gingen 96 Individuen für jede Lokalität ein. An fünf Lokalitäten kam es zu verschobenen Geschlechterverhältnissen und an drei der Lokalitäten fehlten Individuen in der Größenklasse von 13-15cm PL. Die PL unterschied sich zwischen Männchen und Weibchen wobei die Männchen in der Chenier–Ebene (regionale Küstenlandschaftsformation) größer waren als jene in der Deltaic-Ebene im Gegensatz dazu waren die Weibchen der Deltaic-Ebene größer als die der Chenier-Ebene. Ebenso unterschied sich auch die Carapaxhöhe, wobei die Männchen und Weibchen der Deltaic-Ebene flacher waren als die Individuen der Chenier-Ebene. Eine Anzahl biotischer, abiotischer und anthropogener Faktoren wirken sich wahrscheinlich auf deren Populationsstrukturen, Panzermorphologie und Demographie aus. Allerdings letztere einschließlich des Beifangs in Krabbenfallen beeinflussen die Struktur der Schildkrötenpopulationen an einigen der Untersuchungslokalitäten wobei es zu einem selektiven Verlust von Männchen und juvenilen Weibchen kommt. Wir vermuten, dass zukünftige Studien die Auswirkungen der anthropogenen Faktoren auf die Populationen genauer adressieren müssen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Siehe Kommentar zu Wolak et al., (2010).

Literatur

Wolak, M. E., G. W. Gilchrist, V. A. Ruzicka, D. M. Nally & R. M. Chambers (2010): A Contemporary, Sex-Limited Change in Body Size of an Estuarine Turtle in Response to Commercial Fishing. – Conservation Biology 24(5): 1268-1277 oder Abstract-Archiv.

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