Richter, B., R. Rasim, M. G. Vrhovec, N. Nedorost & N. Pantchev (2012): Cryptosporidiosis outbreak in captive chelonians (Testudo hermanni) with identification of two Cryptosporidium genotypes. – Journal of Veterinarian Diagnosis and Investigation 24(3): 591-595.
Ausbruch einer Cryptosporidiose in einer Schildkrötenhaltung (Testudo hermanni) mit Identifikation von zwei Cryptosporiden-Genotypen.
DOI: 10.1177/1040638712440989 ➚
Das Auftreten von Durchfall in einer in Gefangenschaft gehaltenen Gruppe von Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni) ging einher mit der Ausscheidung von Cryptosporidien-Oozysten, was mittels koproskopischer Untersuchung und im Immunoassay nachgewiesen wurde. Teilweise Sequenzierung des Gens der 18S ribosomalen RNS identifizierte 2 Genotypen von Cryptosporidium in den Kotproben. Der Schildkröten-Cryptosporidium-Genotyp war früher bei Landschildkröten und Schlangen beschrieben worden und Cryptosporidium ducismarci war schon für eine Schlange und ein Chamäleon beschrieben worden und wurde auch in Zusammenhang mit Darmerkrankungen bei Landschildkröten diskutiert. Die hier beschriebenen Griechischen Landschildkröten waren zudem mit oxyuriden Nematoden infiziert. Eine für Reptilien spezifische Behandlung gegen Cryptosporidiose wurde angewendet. Die klinischen Symptome der Cryptosporidien-Ausscheidung verschwanden, aber 9 Monate später trat bei 3 Schildkröten erneuter Durchfall mit Cryptosporidien-Ausscheidung auf. Entweder wurde die Oocystenausscheidung durch die Behandlung nur temporär unter die Nachweisgrenze des Assays gedrückt, oder es hatte eine Reinfektion mit Oocysten stattgefunden, die noch in der Umwelt (Gehege) überdauert hatten. Es wird angenommen, dass zumindest einer der Cryptosporidien-Genotypen für das Auftreten der klinischen Symptome verantwortlich ist.