Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin, im Aquaterrarium mit Entengrütze – © Hans-Jürgen Bidmon

Figueras - 2018 - 01

Figueras, M. P., B. A. Bastarache & R. L. Burke (2018): Water exchange relationships predict overwintering behavior in hatchling turtles. – Canadian Journal of Zoology 96(8): 928-932.

Die Widerstandsfähigkeit von Schlüpflingen gegenüber Austrocknung betimmt die Überwinterungsstrategie.

DOI: 10.1139/cjz-2017-0132 ➚

Waldbachschildkröte, Glyptemys insculpta, – © Hans-Jürgen Bidmon
Waldbachschildkröte,
Glyptemys insculpta,
adultes Weibchen in Freilandanlage
© Hans-Jürgen Bidmon

Neonatale Wechselwarme sind einer Menge von umweltbedingten Gefährdungen ausgesetzt die sich durch ihre unterschiedlichen Habitate die sie bewohnen ergeben und weil sie meist nur von geringer Körpergröße sind. Letzteres trifft insbesondere für die Schildkröten der temperierten Zone zu, wo sie auch nach dem Schlupf kaltem Winterwetter ausgesetzt sind. Solche Schlüpflinge müssen eine Balance zwischen Austrocknung, Einfrieren, Schutz vor Beutegreifern und anderen Gefahren schaffen (wenn sie überleben sollen). Schildkrötenschlüpflinge überwintern deshalb entweder im Wasser, in relativ flachen terrestrischen Nestern oder tief unter dem eigentlichen terrestrischen Nest oder gar terrestrisch außerhalb des Nests, wobei diese unterschiedlichen Überwinterungsstrategien auch verschiedene Bedingungen in Bezug auf die Austrocknung oder das Einfrieren mit sich bringen. Wir bestimmten daher die Toleranz gegenüber Austrocknung bei den Individuen von sechs verschiedenen Arten (2 Spezies der Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin (Schoepff, 1793) sowie der östlichen Dosenschildkröte, Terrapene carolina (Linnaeus, 1758)) die Strategien nutzen die bislang nicht weiter untersucht worden sind sowie jene von Waldbachschildkröten (Glyptemys insculpta (Le Conte, 1830)) deren Überwinterungshabitat variabel ist. Wir fanden zusätzliche Unterstützung für eine Hypothese die davon ausgeht, dass die Widerstandsfähigkeit der Schlüpflinge gegenüber Austrocknung mit ihrer Überwinterungsstrategie assoziiert ist. Zusätzliche Untersuchungen zu den Überwinterungsstrategien von M. terrapin und T. carolina wären vielversprechend.

Diamantschildkröte, Malaclemys terrapin, – © Hans-Jürgen Bidmon
Diamantschildkröte,
Malaclemys terrapin,
im Aquaterrarium
© Hans-Jürgen Bidmon

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine Arbeit die auch auf multifaktorielle Einflüsse hindeutet die das Überleben der überwinternden Schlüpflinge beeinflussen allerdings bleibt die Frage wie komplex und variabel diese sowohl lokal wie auch über die Jahre gesehen diese sind? Wie vielfältig und manchmal sogar auf den ersten Blick wenig Sinn ergebend so manche Beobachtungen sind deuteten sich ja schon bei den Beschreibungen von Ultsch (2006) und Duncan & Burke (2016) an.

Literatur

Duncan, N. P. & R. L. Burke (2016): Dispersal of Newly Emerged Diamond-Backed Terrapin (Malaclemys terrapin) Hatchlings at Jamaica Bay, New York – Chelonian Conservation and Biology 15: 249-256 oder Abstract-Archiv.

Ultsch, G. R. (2006): The ecology of overwintering among turtles: where turtles overwinter and its consequences. – Biological Reviews of the Cambridge Philosophical Society 2006 E-pub online. 81(3): 339-367 oder Abstract-Archiv.

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