Carr, J. L., A. Almendariz, J. E. Simmons & M. T. Nielsen (2014): Subsistence hunting for turtles in northwestern Ecuador. – Acta Biológica Colombiana 19(3): 401-413.
Aprovechamiento de subsistencia de la fauna de tortugas en el noroccidente de Ecuador.
Die Schildkrötenjagd zum Lebensunterhalt im nordwestlichen Ecuador.
DOI: 10.15446/abc.v19n3.42886 ➚
Wir beschreiben die Ausbeutung der gesamten Schildkrötenfauna zur Unterhaltung des Lebensunterhalts in der Provinz Esmeraldas, Ecuador. Wir sammelten Bewiese aus erster Hand und beobachteten selbst eine Anzahl von Fangtechniken die von den dort in der Wildnis lebenden Afroecuadorianern und den Chachi-Bewohnern im Tal des Cayapas-Santiago–Flusssytems benutzt werden. Die große Vielfalt der verschiedenen angewandten Techniken zeigt, dass die Bewohner über ein gutes praktisches Wissen für die ökologischen Ansprüche der verschiedenen Schildkrötenarten verfügen, wie Chelydra acutirostris, Kinosternon leucostomum, Rhinoclemmys annulata, R. melanosterna, und R. nasuta die dort gefangen und gegessen werden. Die Jagdtechnik Poziando beinhaltet das Reinigen von tieferen Wasserstellen (Plumpen) innerhalb des Flussbetts während der Trockenzeit indem man alle dort wachsenden Pflanzen sowie organischen Abfall (Äste etc.) entfernte um anschließend das Wasser mit Körben zu durchsieben wobei wir beobachten konnten wie R. melanosterna und K. leucostomum auf diese Weise gefangen wurden. Fallgruben die mit Früchten beködert waren dienten dem Fang von R. melanosterna an Land. Korbfallen (Reusen; „canasto tortuguero“) die mit seitlichem Balsaholz an der Oberfläche schwimmend gehalten werden wobei man diese mit Bananen bzw. Xanthosoma–Blättern beköderte fingen R. melanosterna, R. nasuta und K. leucostomum. Sumpfige Gebiete wurden nach R. melanosterna und K. leucostomum abgesucht. Ebenso war der direkte Fang per Hand weit verbreitet. Schildkröten wurden als Nahrung sehr geschätzt und alle gefangenen Schildkröten wurden als Suppe oder gebraten als Eintopfbeilage verzehrt. Die Nutzung der Schildkröten zur Ernährung war allgegenwärtig insbesondere weil die Fischbestände und die Bestände an Hochwild fast ausgerottet waren.