Landkarten-Höckerschildkröte, Graptemys geographica,– © Grégory Bulté

Ryan - 2005 - 01

Ryan, T. J. & A. Lambert (2005): Prevalence and colonization of Placobdella on two species of freshwater turtles (Graptemys geographica and Sternotherus odoratus). – Journal of Herpetology 39(2): 284-287.

Prävalenz und Besiedelung von Placobdella bei zwei Wasserschildkrötenarten (Graptemys geographica und Sternotherus odoratus).

DOI: 10.1670/180-04n ➚

Landkarten-Höckerschildkröte, Graptemys geographica, – © Grégory Bulté
Landkarten-Höckerschildkröte,
Graptemys geographica,
© Grégory Bulté

Es ist generell bekannt, dass Boden bewohnende Wasserschildkröten eine höhere Parasitenlast haben als Schildkröten, die sich sonnen, wegen der Austrocknungseffekte auf die Parasiten, insbesondere bezüglich Egeln. Wir verglichen die Anzahl von Egeln (primär Placobdella parasitica bei wild gefangenen Gewöhnlichen Moschusschildkröten (Sternotherus odoratus) und Landkarten-Höckerschildkröten (Graptemys geographica). Die Boden bewohnende Wasserschildkrötenart Sternotherus odoratus hat die mehr als 20fache Anzahl an Egeln als die sich sonnende Art Graptemys geographica. Wir setzen dann gesäuberte (Egel freie) Schildkröten zu Egeln in Viehtränken aus, um die Besiedelungsrate zu messen. In diesem Experiment hatte nach 24-stündiger Exposition S. odoratus mehr als die vierfache Anzahl von Egeln als G. geographica, und das, obwohl G. geographica unter diesen Experimentsbedingungen keine Möglichkeit zum Sonnenbad hatte. Wir vermuten, dass der Einfluss der Austrocknung alleine die artspezifischen Unterschiede bezüglich der Egellast bei Wasserschildkröten nicht erklärt.

Gewöhnliche Moschusschildkröte, Sternotherus odoratus, – © Hans-Jürgen Bidmon
Gewöhnliche Moschusschildkröte,
Sternotherus odoratus,
© Hans-Jürgen Bidmon

Kommentar von H.-J. Bidmon

Diese Schlussfolgerung sollte nicht verwundern, zum Einen weil sich häufig sonnende Arten auch eine entsprechend großflächigere Beschuppung als mechanischen Austrocknungsschutz aufweisen, der weniger weichhäutige Ansaugstellen für Egel bietet und zum anderen weil G. geographica auch in Sonnenplatz freien Gewässern häufig frei an der Oberfläche treiben und so über weite Zeiträume hinweg nur von aktiv schwimmenden Egeln erreichbar sind, wohingegen am Boden lebende Arten, die selbst beim Auftauchen meist an den Wänden emporsteigen, wesentlich häufiger mit den doch recht substratgebundenen Egeln in Kontakt kommen.

 

 

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