Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Brian Folt

Gray - 2024 - 01

Gray, J. A., P. M. Gignac & E. L. Stanley (2024): The first full body diffusible iodine-based contrast-enhanced computed tomography dataset and teaching materials for a member of the Testudines. – The Anatomical Record Advances in Integrative Anatomy and Evolutionary Biology 307(3): 535-548.

Der erste Ganzkörper jodbasierte, kontrastverstärkte Computertomographiedatensatz sowie Unterrichtsmaterial für die Testudines.

DOI: 10.1002/ar.25282 ➚

Georgia-Gopherschildkröte, Gopherus polyphemus, – © Tracey D. Tuberville
Georgia-Gopherschildkröte,
Gopherus polyphemus,
© Tracey D. Tuberville

Die Diffusible-Jodbasierte-Kontrastverstärkte-Computertomographie (diceCT) gehört mittlerweile zu einer breit genutzten Technik zur Darstellung der Weichteile bei der Metazoenanatomie. Schildkröten stellen ein besonderes Problem für Anatomen dar, da deren Präparation sich unwiederbringlich zerstörend gestaltet, wobei ihr fast kompletter Knochenpanzer, der mit keratinisierten Schuppen überzogen ist, eine Barriere für die Diffusion von Jod darstellt, was die Präparation für eine kontrastverstärkte CT sehr stark verzögert. Konsequenterweise wurde bislang kein Datensatz erstellt der die komplette innere Weichteilanatomie hochaufgelöst und dreidimensional darstellt. Hier beschreiben wir eine neue Methode, die die traditionelle CT-Präparation mit einer Jodinjektionstechnik verbessert, um damit den ersten kontrastverstärkten Ganzkörperdatensatz für die Testudines zu präsentieren. Wir zeigen, dass dieser Ansatz eine effektive Methode bietet die inneren Weichteile innerhalb des Panzers zu kontrastieren. Der resultierende Datensatz wurde dann für die 3D-Darstellung prozessiert, um damit 3D-Modelle für den Unterricht und die Forschung zu erstellen. Da die Computertomographie zu einer weitverbreiteten genutzten Technik gehört, um damit auf eine nicht-zerstörende Weise die anatomische Darstellung von inneren Weichteilen zu erreichen, die auch zur Darstellung der Organe bei in Alkohol eingelegten Museumspräparten dient hoffen wir, dass diese Methode auch für schwierigere Präparate wie jene von Schildkröten zu einem Zuwachs bei der Sammlung von digitalen anatomischen Datensätzen und online-Archivmaterial beitragen wird.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine sehr interessante Arbeit, die insbesondere an praktischen Beispielen die überragende Qualität der Darstellungsmöglichkeiten präsentiert.

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