Cantors Riesen-Weichschildkröte, Pelochelys cantorii, – © Ayushi Jain

Xiaoyou - 2019 - 01

Xiaoyou, H., C. Xiaodan, C. Chen, L. Xiaoli, Z. Jian, Q. Quanbo, & Z. Xinping (2019): Conservation Status of the Asian Giant Softshell Turtle (Pelochelys cantorii) in China. – Chelonian Conservation and Biology 18(1): 68-74.

Der Erhaltungsstatus der asiatischen Riesenweichschildkröte, (Pelochelys cantorii) in China.

DOI: 10.2744/CCB-1365.1 ➚

Cantors Riesen-Weichschildkröte, Pelochelys cantorii, – © Ayushi Jain
Cantors Riesen-Weichschildkröte,
Pelochelys cantorii,
© Ayushi Jain

Die asiatische Riesenweichschildkröte, Pelochelys cantorii (Trionychidae) ist bedroht und ihr wurde der höchste Schutzstatus für Tiere in China in 1989 zugewiesen und sie wird als gefährdet von der International Union for Conservation of Nature Roten-Liste seit 2000 gelistet. Die Spezies leidet unter einer zunehmenden Reduktion ihres Verbreitungsgebiets, ihre Gesamtpopulation hat stark abgenommen und die Notwendigkeit für ihren Schutz wurde ignoriert. Wir untersuchten 13 Naturreservate in denen der Schtutz von P. cantorii das eigentliche Schutzziel war und 5 Nachzuchtzentren und wir präsentieren die Ergebnisse einer Umfrage die an eines der Naturreservate geschickt worden war. Wir fassen die Verbreitungsdaten und Habitatcharakteristiken zusammen, evaluieren den Erhaltungsstatus für jedes Reservat und analysieren die Gründe für ihr Austerben und wir liefern Vorschläge zum weiteren Schutz von P. cantorii.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Nun das Abstract selbst sagt mehr über das was gemacht wurde als über das Ergebnis der Studie. Das Ergebnis war aber auch sehr deprimierend, denn 64 % der befragten Fischer kannten die Spezies nicht und unterschieden sie wohl auch nicht von Pelodiscus sinensis. Während der letzten 2 Jahrzehnte wurden wohl auch nur weniger als 10 Tiere gesichtet. In einem der Schutzgebiete gab es die letzte Sichtung in 2006. Ebenso berichten die Autoren, dass in China 13 Individuen in Gefangenschaft gehalten werden und es an 3 Orten auch zu Nachzuchten kam. Allerdings in einem Fall verstarben alle der 92 Schlüpflinge wohingegen dort wo die erste Gefangenschaftsnachzucht in 2015 erzielt wurde die Überlebensrate bei 74 % liegt. Insgesamt also zumindest für China ein eher düsteres Bild, denn die wenigen Exemplare haben sicher auch bei zukünftiger Nachzucht irgendwann unter Inzuchtdepression zu leiden. Der einzige Vorteil für die Art ist wohl ihr eher riesiges Verbreitungsgebiet über viele der asiatischen Staaten was zum einen die Chance bietet, dass noch irgendwo unerkannte reproduktionsfähige Wildpopulationen existieren und zum anderen die Möglichkeit bietet auch mit Tieren aus den anderen Ländern ein Nachzuchtprogramm zu etablieren. Zudem gibt es noch wildlebende Bestände einstmals exportierter P. cantorii auf den Philippinen (siehe Diesmos et al, 2008) die wohl ursprünglich aus China stammten. Siehe auch Zhu et al., (2015).

Literatur

Diesmos, A. C., R. M. Brown, A. C. Alcala & R. V. Sison (2008): Status and Distribution of Nonmarine Turtles of the Philippines. – Chelonian Conservation and Biology (7)2: 157-177 oder Abstract-Archiv.

Zhu, X., X. Hong, J. Zhao, J. Liang & Z. Feng (2015): Reproduction of Captive Asian Giant Softshell Turtles, Pelochelys cantorii. – Chelonian Conservation and Biology 14(2): 143-147 oder Abstract-Archiv.

Warner, D. A., T. S. Mitchell, B. L. Bodensteiner & F. J. Janzen (2020): Sex and Incubation Temperature Independently Affect Embryonic Development and Offspring Size in a Turtle with Temperature-Dependent Sex Determination. – Physiological and Biochemical Zoology 93(1): 62-74 oder Abstract-Archiv.

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