Moorschildkröte, Glyptemys muhlenbergii, im Aquaterrarium – © Hans-Jürgen Bidmon

Travis - 2018 - 01

Travis, K. B., E. Kiviat, J. Tesauro, L. Stickle, M. Fadden, V. Steckler & L. Lukas (2018): Grazing for bog turtle (Glyptemys muhlenbergii) habitat management: Case study of a new york fen. – Herpetological Conservation and Biology 13(3): 726-742.

Beweidung zum Management eines Moorschildkrötenhabitats (Glyptemys muhlenbergii): Eine Fallstudie für eine New Yorker Marsch.

DOI: None

Moorschildkröte, Glyptemys muhlenbergii, – © Hans-Jürgen Bidmon
Moorschildkröte,
Glyptemys muhlenbergii,
im Aquaterrarium
© Hans-Jürgen Bidmon

Von Grundwasser versorgte Wiesen und Niedermoore mit niedriger, offener Vegetation bilden die Vorzugshabitate für die seltene Moorschildkröte (Glyptemys muhlenbergii) in den nördlichen Bereichen ihres Verbreitungsgebiets in Nordamerika. Unter den derzeitigen Bedingungen tendieren diese Habitate hin zu einem Bewuchs mit höher werdenden Pflanzen, wenn sie nicht gemanagt werden. In einer Agrarlandschaft und auf ehemals bewirtschafteten Agrarflächen verwenden Manager manchmal Weidetiere um die Habitatqualität für die Moorschildkröten zu erhalten, obwohl es keine ausreichenden Informationen darüber gibt wie diese spezifischen Praktiken sich auf die Moorschildkröten und andere Arten auswirken. Um unser Wissen darüber zu fördern beschreiben wir hier die Ergebnisse über einen einzelnen Feuchtgebietskomplex in New York, USA den wir mit praktizierter Rinderbeweidung für 4,5 Wachstumssaisons managten. Die Effektivität des Managements wurde dadurch erfasst, dass wir Nestplatzierungen der Moorschildkröten erfassten und den Habitatgebrauch mittels Radiotelemetrie aufzeichneten. Zudem wurde die Vegetationszusammensetzung und deren Veränderung in permanenten Untersuchungsarealen bestimmt. Die Verteilung der Nistplätze variierte während der Jahre, aber alle Nistplätze wurden in beweideten oder vor kurzem abgeweideten Flächen angelegt. Einzelne Schildkröten behielten oder in einigen Fällen erweiterten sogar ihr genutztes Territorium auf beweideten Flächen während des Frühjahrs und Sommers, aber sie vermieden ganz gezielt eine bestimmte beweidete Fläche die sehr wahrscheinlich keinen idealen Bodengrund hatte. Allerdings benutzten sie die nichtbeweideten Flächen (Rinderausschlussflächen) zunehmend im Herbst und zur Überwinterung. Die Pflanzenartenvielfalt und der Bewuchs mit einheimischen Pflanzen sowie der Bewuchs mit Zeigerarten für Niedermoore erhöhte sich auf den Weideflächen während nicht einheimische Arten keine Zunahme zeigten. In diesen Marschlandkomplex verbesserte die Beweidung die Schildkrötenhabitate ohne dabei negative Auswirkungen auf die Moor- und Feuchtgebietsvegetation zu haben. Wir propagieren anhand dieser Daten einige spezifische Managementempfehlungen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Siehe auch Kommentar zu Feagea et al., (2013) und Zappalorti et al., (2015).

Literatur

Feaga, J. B., J. A. Burger & C. A. Haas (2013): Bog Turtle (Glyptemys muhlenbergii) Wetland Habitat: an Emphasis on Soil Properties. – Natural Areas Journal 33(4): 404-412 oder Abstract-Archiv.

Zappalorti, R. T., J. E. Lovich, R. F. Farrell & M. E. Torocco (2015): Nest-Site Characteristics of Glyptemys muhlenbergii (Bog Turtle) in New Jersey and Pennsylvania – Northeastern Naturalist 22(3): 573-584 oder Abstract-Archiv.

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