Stanford, C. B., P. Wanchai, C. Schaffer, R. Schaffer & K. Thirakhupt (2015): Manouria emys (Schlegel and Müller 1840) – Asian Giant Tortoise, Giant Asian Forest Tortoise. – Chelonian Research Monographs 5(8): 086.1-9.
Manouria emys (Schlegel and Müller 1840) – Die asiatische Riesenschildkröte oder Große asiatische Waldschildkröte.
DOI: 10.3854/crm.5.086.emys.v1.2015 ➚
Die Große asiatische Waldschildkröte, Manouria emys (Familie: Testudinidae) ist die größte Landschildkrötenart auf dem asiatischen Festland wo sie eine gerade Carapaxlänge (CL) von bis zu 600 mm und ein Gewicht von bis zu 37 kg erreicht. Es werden zwei Unterarten M. e. emys und M. e. phayrei unterschieden die sich bezüglich ihrer geographischen Verbreitung, der Färbung und der Anordnung der Plastralschilde sowie in ihrer Maximalgröße unterscheiden. Die Gattung Manouria wird zu den primitivsten heute noch lebenden Schildkrötengattungen gezählt. Die Art besiedelt bergige Feuchtwälder und die Nahrung besteht aus grünen Pflanzen, Pilzen, Bambussprossen und Früchten. Im Gegensatz zu den meisten Landschildkröten die ja vergleichsweise trockene Habitate bevorzugen, bevorzugt M. emys feuchte Habitate und wird häufig in der Nähe von oder gar in Bächen gefunden wo sie oft für Tage im Schlamm oder Wasser ruhen oder solche Bereiche nach Nahrung durchsuchen. Obwohl die Art das ganze Jahr über aktiv ist zeigen einige Individuen eine inaktive Periode von etwa 2 Monaten während der kühlen Trockenzeit. Die Art zeigt ein ungewöhnliches Reproduktionsverhalten wobei die Weibchen einen Nesthügel aus Falllaub zusammenscharren indem sie jährlich bis zu 60 Eier ablegen wobei sie das Nest zumindest während der ersten Zeit der Inkubation auch bewachen. Trotz ihrer Größe wurde ihre Verhaltensökologie bislang wenig untersucht. Die Spezies wurde offensichtlich in ihrem westlichsten Vorkommensgebiet schon ausgerottet und gilt als hochgradig im Bestand bedroht in allen anderen Verbreitungsregionen. Gesunde Populationen sind nur noch von einigen streng geschützten Gebieten in Thailand und Indonesien bekannt wobei allerdings die verbliebenen Habitate zunehmend schneller an Qualität verlieren oder ganz zerstört werden, wobei die Art immer noch zur Ernährung und für den internationalen Tierhandel gesammelt bzw. geschmuggelt wird. Verbreitungsgebiete: Bangladesh, Brunei (?), Indien, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Thailand.