Sos, T. (2012): Two extreme cases of regeneration in Testudo graeca ibera Pallas, 1814. – Biharean Biologist 6(2): 128-131.
Zwei Extremfälle der Regeneration bei Testudo graeca ibera Pallas, 1814.
DOI: None
Es wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass terrestrische Schildkröten oft sehr gut mit Verletzungen des Carapax‘ zurechtkommen,, und es werden häufig Exemplare mit chronisch verheilten (vernarbten) Panzerdeformationen aufgefunden, die von früheren Episoden schwererer Verletzungen zeugen. Landschildkröten zeigen oft Verletzungen durch Fahrzeuge, Mähmaschinen oder als Konsequenz von Brandrodungen oder dem Abbrennen von Weiden sowie Verletzungen, die durch Beutegreifern oder Stürzen verursacht wurden. In dieser Arbeit beschreibe ich zwei extreme Fälle von Carapaxregenerationen bei Testudo graeca ibera in der Natur. In einem dieser Fälle hatte die Schildkröte eine Verletzung überlebt, die mehr als 50 % des Carapax‘ zerstört hatte. Zudem liste ich die möglichen Ursachen für solche Verletzungen auf.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Diese Arbeit beschreibt nicht wirklich etwas Neues. Sie enthält aber sehr gute Farbabbildungen zu den angeführten großflächigen und ausgeheilten Carapaxverletzungen. Insofern eine Erinnerung daran, wie hart im „Nehmen“ Schildkröten sein können, wenn ihnen die Lebensbedingungen, an die sie optimal angepasst sind, zur Verfügung stehen. Also liebe Veterinäre, die Arbeit sollte einen nochmals nachdrücklich daran erinnern, dass es bei der Panzerregeneration nach traumatischen Verletzungen wohl fast mehr auf die Haltungsbedingungen als auf die sachgerechteste Art der Wundversorgung ankommt. In diesem Sinne sollte dann auch eine entsprechende begleitende Unterweisung der Halter aussehen. Mir stellt sich dabei die Frage, wie gut ist eigentlich das Endorphinsystem zur Selbstnarkose bei Schildkröten ausgebildet? Verheilen solche Wunden, wie sie diese Arbeit zeigt, vielleicht sogar besser, wenn die Leber nicht noch vorher mit Medikamenten zur Narkose belastet wurde? Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass ich zwar im Schildkrötenzentrum der Chelonia Foundation in Bulgarien auch viele ehemals großflächig verletzte Schildkröten gesehen habe, aber keine machte wirklich einen traumatisierten Eindruck. Zumindest nicht so, dass man es hätte beobachten können. Siehe auch Jennemann (2008) und Bidmon (2011).
Literatur
Bidmon, H.-J. (2011): Schildkrötenschutz am Südostrand Europas: Ein Besuch zur Eröffnung der GEA Chelonia Foundation, Bulgarien. – Schildkröten im Fokus 8(2): 3-21 ➚.
Jennemann, G. (2008): Behandlung einer schweren Panzerfraktur bei einer Griechischen Landschildkröte (Testudo hermanni boettgeri). – Schildkröten im Fokus 5(3): 32-34 ➚.
Galerien
Testudo graeca – Maurische Landschildkröte