Waldbachschildkroete, Glyptemys insculpta, adultes Weibchen in Freilandanlage - © Hans-Jürgen Bidmon

Rutherford - 2016 - 01

Rutherford, J. L., G. S. Casper & B. Graves (2016): Factors Affecting Predation on Wood Turtle (Glyptemys insculpta) Nests in the Upper Peninsula of Michigan. – Chelonian Conservation and Biology 15(2): 181-186.

Faktoren die sich auf die Plünderung von Waldbachschildkrötennester (Glyptemys insculpta) durch Beutegreifer in der oberen Halbinsel von Michigan auswirken.

DOI: 10.2744/CCB-1180.1 ➚

Waldbachschildkröte, Glyptemys insculpta, – © Hans-Jürgen Bidmon
Waldbachschildkröte,
Glyptemys insculpta,
Jungtiere in Freilandanlage
© Hans-Jürgen Bidmon

Die Plünderungsraten für Schildkrötengelege können sehr hoch liegen was zu sehr niedrigen Zuwachsraten bei den betroffenen Populationen führt. Zum Verstehen der Jagdstrategien der Beutegreifer sowie der Nistökologie der Schildkröten sind essentielle Voraussetzungen für das Langzeitmanagement für solche bedrohten Arten. Um zu untersuchen welche Signale die Beutegreifer nutzen um Nester von Waldbachschildkröten (Glyptemys insculpta) zu lokalisieren legten wir simulierte Nester an die wir mit 1 von 4 Behandlungen vorbehandelten: Bodenstörung, Behandlung mit Wasser mit Schildkrötengeruch, Bodenstörung mit Schildkrötengeruch oder destilliertes Wasser. Die Beutegreifer nutzten Bodenstörungen als primäres Signal zur Nestlokalisation. Zusätzlich legten wir künstliche Nester mit vergrabenen Hühnereiern an aber mit unterschiedlichen Entfernungen vom Flussufer und überwachten die Nestplünderungen. Die Nestplünderungen nahmen mit zunehmender Entfernung vom Fluss ab. Diese Daten können dazu benutzt werden bessere Strategien zu entwickeln die einem effektiven Management für diese bedrohte Art dienen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Was hier auffällt, ist die Beobachtung, dass die Plünderungen mit zunehmender Entfernung vom Wasser abnehmen. Letzteres legt nahe, dass die Beutegreifer die Zonen um die Gewässer innerhalb derer die meisten Weibchen ablegen gut kennen. Etwas das ich für diese Art nicht erwartet hätte, da sie auch dafür bekannt ist, dass sie sehr weite Strecken bis zum Nistplatz zurücklegen. Aber wahrscheinlich gibt es da auch Unterschiede zwischen den Populationen. Allerdings wird auch hier klar, dass zumindest die Möglichkeit auch weiterentfernt von Gewässer noch ablegen zu können einen Überlebensvorteil bieten kann was letztendlich auch bei der Planung von Schutzzonen um die Gewässer Berücksichtigung finden sollte.

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