Landkarten-Höckerschildkröte, Graptemys geographica,– © Grégory Bulté

Nagle - 2020 - 01

Nagle, R. D. & T. J. Russell (2020): Nest Site Fidelity of Northern Map Turtles, Graptemys geographica. – Chelonian Conservation and Biology 19(2): 209-216.

Nistplatztreue bei der nördlichen Landkartenschildkröte, Graptemys geographica.

DOI: 10.2744/CCB-1439.1 ➚

Landkarten-Höckerschildkröte, Graptemys geographica, – © Grégory Bulté
Landkarten-Höckerschildkröte,
Graptemys geographica,
© Grégory Bulté

Die nördliche Landkartenschildkröte (Graptemys geographica) ist eine Spezies die erhalten werden soll mit einer sehr begrenzten Verbreitung in Pennsylvania. Wir untersuchten die Nistplatztreue von G. geographica entlang des Juniatafluss am Mount Union, einem den Berichten zufolge größten Nistareal im gesamten Commonwealth. Das Nisthabitat beinhaltete ein Schutzareal das direkt an eine Schnellstraße grenzte die das Gebiet getrennt durch Schutzzäune aufteilte und einer benachbarten Kohleabraumhalde. Ein lineares Messraster entlang des Zauns erlaubte es uns die Abstände zwischen den Nestern von individuellen Weibchen zu bestimmen. Unsere Ergebnisse zeigten, dass die Weibchen von G. geographica am Mount Union eine Nistplatztreue aufwiesen, da die Häufigkeit der Nester von jeweiligen individuellen Weibchen eine positive Abweichung von der Normalverteilung zeigten wobei die Distanzen zwischen den Nestern (sowohl innerhalb einer Ablagesaison sowie auch zwischen den Jahren) kleiner waren als bei zufällig ausgewählten Paaren von Nestern die von unterschiedlichen Weibchen stammten. Die einzelnen Weibchen platzierten ihre Nester bei wiederholten Ablagen bis zu 30 cm dicht zusammen. Innerhalb derselben Nistsaison (Erst- und Zweitgelege) waren die Internestdistanzen signifikant geringer als zwischen den verschiedenen Jahren wobei sich mit den Jahren auch die Internestdistanzen vergrößerten. Wir markierten die Weibchen auch mit Radiotransmittern nach der Eiablage um die das Ausmaß der Entfernungen zu ermitteln die sie entlang des und im Fluss wanderten und um die Langstreckenwanderungen die mit der Nistplatztreue in Beziehung stehen zu bestimmten Nistplätzen zu verfolgen. Nach der Eiablage verblieben 2 der Weibchen im Fluss nahe des Nistplatzes am Mount Union wohingegen 3 andere Weibchen 4,3 – 5,6 km flussabwärts wanderten, aber alle diese Weibchen kehrten im folgenden Sommer wieder zu ihrem Nistareal zurück. Nistplatztreue kann für die Landkartenschildkröten hilfreich sein solange diese Nisthabitate stabil bleiben was gewöhnlich mit einer hohen Überlebenswahrscheinlichkeit der Nester einhergeht wobei auch qualitative hochwertige Schlüpflinge schlüpfen aber sie kann sich katastrophal auswirken, wenn sie die Schildkröten durch Straßentod oder durch Nistplatzkontamination beeinträchtigen. Unsere Ergebnisse verweisen darauf, dass Langzeiterhaltung der Nisthabitate am Mount Union essentiell zu sein scheint um die G. geographica im zentralen Pennsylvania zu erhalten.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Wieder ein schönes Beispiel zum einen für die Nistplatztreue und die Wichtigkeit der Nistplatzerhaltung wie auch zum zweiten für die mit der Reproduktion assoziierte hervorragende Navigationsfähigkeit der Weibchen. Siehe auch: Bona et al., (2012); Freedberg et al., (2005) sowie unter dem Stichwort Fidelity und die dortigen Kommentare.

Literatur

Bona, M., M. Novotny, S. Danko & A. Buresova (2012): Nest site fidelity in the Slovakian population of the European pond turtle Emys orbicularis. – Amphibia-Reptilia 33(2): 207-213 oder Abstract-Archiv.

Freedberg, S., M. A. Ewert, B. J. Ridenhour, M. Neiman & C. E. Nelson (2005). Nesting fidelity and molecular evidence for natal homing in the freshwater turtle, Graptemys kohnii. – Proceedings: Biological Science 272(1570): 1345-1350 oder Abstract-Archiv.

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