McCoy, C. J., O. A. Flores-Villela, R. C. Vogt, M. Pappas & J. K McCoy (2020): Ecology of Riverine Turtle Communities in the Southern United States: Food Resource Use and Trophic Niche Dimensions. – Chelonian Conservation and Biology 19(2): 197-208.
Die Ökologie der Flussschildkrötengemeinschaften in den südlichen Vereinigten Staaten: Nahrungsressourcennutzung und die Ausmaße der Trophischen-Nischen.
Als Teil einer integrierten Studie zur Ökologie von Süßwasserschildkrötengemeinschaften in Flüssen der südlichen Vereinigten Staaten analysierten wir Nahrungsressourcenaufteilung innerhalb der Schildkrötengemeinschaften der drei Flüsse Cahaba, Chickasawhay und Pearl. Wir sammelten die Schildkröten mit einer Serie von unbeköderten Reusen während eines Zeitraums von jeweils 10 Tagen zwischen 1. Juli und 13. August 1978 sowie dem 30. April bis 4. August 1979, wobei wir insgesamt 2707 Schildkröten bestehend aus 16 Arten in 2428 Fangtagen fingen. Wir konnten bei 729 Exemplaren erfolgreich eine Magenspülung durchführen, die zu folgenden Arten gehörten: Apalone mutica, Apalone spinifera, Graptemys flavimaculata, Graptemys gibbonsi, Graptemys nigrinoda, Graptemys oculifera, Graptemys pearlensis, Graptemys pulchra, Pseudemys concinna, Sternotherus carinatus, Sternotherus peltifer, und Trachemys scripta. Wir fingen zudem vier weitere Arten allerdings nur in sehr geringer Anzahl: Chelydra serpentina, Graptemys pseudogeographica kohnii, Macrochelys temminckii, und Sternotherus odoratus. Die erhaltenen Mageninhalte wurden identifiziert und jeweils nach ihrem Volumenanteil und Prozentanteil für deren Häufigkeit für jede der Arten und jeden Fluss quantifiziert. Die Nahrungsbestandteile wurden identifiziert und in sechs Kategorien unterteilt: Crustacean (Krabben, Krebse), Insekten, Mollusken (Schnecken, Muscheln), Fische, Pflanzen und nicht identifizierbare Bestandteile. Pseudemys concinna erwieß sich dabei als die am meisten spezialisierte Schildkrötenart da sie in allen drei Flüssen fast ausschließlich Pflanzen fraß, gefolgt von den breitköpfigen Graptemys-Arten und den schmalköpfigen Graptemys-Arten. Diese spezialisierten Spezies zeigten eine Tendenz für eine ausgedehnte Nischenüberschneidung mit jeder anderen Schildkrötenart die auch einen höheren Anteil der von den Spezialisten bevorzugten Nahrung fraßen.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Dieser Ausgabe der Zeitschrift CCB merkt man an, dass hier alles was bislang selbst aus lange zurückliegender Zeit über amerikanische Wasserschildkröten bekannt aber noch nicht in der Form publiziert war zusammengewürfelt hat. Aber dennoch sind auch solche Daten interessant oder könnten noch interessant werden, wenn man sie mit neuen Befunden aus der heutigen Zeit vergleichen würde, da könnten sich schon etliche Veränderungen aufzeigen lassen.