Afrikanische Weichschildkröte, Trionyx triunguis, – © Pearson McGovern

Kirchhof - 2023 - 01

Kirchhof, S., V. Wasonga, T. Mazuch, S. Spawls & P. K. Malonza (2023): An annotated checklist of the herpetofauna of the Sibiloi National Park in northern Kenya based on field surveys. – Amphibian & Reptile Conservation 17(1): 1-18.

Eine kommentierte Liste der Herpetofauna des Sibiloi-Nationalparks im nördlichen Kenya anhand von Freilanderfassungen.

DOI: None ➚

Turkana-Pelomeduse, Pelusios broadleyi, – © Tomas Mazuch
Turkana-Pelomeduse,
Pelusios broadleyi,
in der Nähe von Loyangalani
© Tomas Mazuch

Das trockene Turkanasee-Areal im Norden Kenya’s wird oft als "Wiege der Menschheit” bezeichnet, da es dort sehr viele menschliche Fossilien gibt. Der Sibiloi-Nationalpark im Turkanabecken ist gut untersucht im Hinblick auf die menschlichen Fossilien, aber die derzeitige Biodiversität des Parks ist nur unzureichend erfasst. Heute wird dieses Ökosystem durch den Klimawandel bedroht wie auch durch anwachsende Besiedlungszahlen, Wilderei, Überweidung durch Nutzvieh sowie durch einige Staudämme und bewässertes Agrarland (speziell durch den Gilgel Gibe III Dam) in Äthiopien der wahrscheinlich einen negativen Einfluss auf die Wasserzufuhr des Sees hat. Das Tuekana-Basin beherbergt eine hohe Diversität an Trockengebietsherpetofauna und insbesondere an Geckos. Allerdings aufgrund ihrer Abgelegenheit wurden viele der vermuteten Arten nie wirklich innerhalb des Parks nachgewiesen. Hier liefern wir eine kommentierte Auflistung für die reichhaltige Reptilien- und Amphibienfauna, basierend auf zwei aktuellen Freilanderfassungen, die etliche Erstnachweise für den Sibiloi-Nationalpark enthält. Diese Erfassung ergab 34 Speziesnachweise einschließlich von sechs Amphibien und 26 Reptilien (eine Süßwasserschildkröte, ein Krokodil, 18 Echsen und 8 Schlangen). Insgesamt sind mit 8 Amphibienspezies und 41 Reptilien damit 49 Arten der Herpetofauna für den Sibiloi-Nationalpark bekannt (drei Süßwasserschildkröten, ein Krokodil, 25 Echsen und 12 Schlangen). Von diesen sind fünf Spezies durch die Convention on International Trade in Endangered Species (CITES; Appendices I, II, oder III) geschützt, z. B., Trionyx triunguis, Crocodylus niloticus, Varanus albigularis, Varanus niloticus, und Eryx colubrinus (alle Anhang II). Die Arten werden bei der International Union for Conservation of Nature (IUCN) Red List (Vulnerable, Data Deficient) gelistet, wie Sclerophrys turkanae, Trionyx triunguis und Pelusios broadleyi. Zwei Spezies (eine Kröte, Sclerophrys turkanae und eine Schildkröte, Pelusios broadleyi) kommen nur in Kenya endemisch vor und sind sehr wahrscheinlich endemisch für die Gebiete in der Nachbarschaft des Turkanasees. Insgesamt ist die Herpetofauna des Sibiloi-Nationalparks derzeit schon negativ beeinflusst und wird zunehmend bedroht durch den Klimawandel und die Landnutzungsaktivitäten. Zudem beherbergt diese Gegend außer der Herpetofauna eine weitere Anzahl von bei CITES und auf der IUCN Red List geführten Spezies, einschließlich einiger endemischer Arten, was dafür spricht die Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen zu verstärken, um einen weiteren Verlust an Fauna Einhalt zu gebieten.

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