Kiester, A. R., J. O. Juvik, E. H.W. Baard & M. D. Hofmeyr (2023): Management of a Geometric Tortoise (Psammobates geometricus) Population in a High-Risk, Fire-Prone Landscape. – Chelonian Conservation and Biology 22(1): 23-29.
Das Management der Geometrischen-Landschildkrötenpopulation (Psammobates geometricus) in einer mit hohem Brandrisiko behafteten Landschaft.
DOI: 10.2744/CCB-1571.1 ➚
Wir begannen 2015 mit der Einrichtung des Ökosystemschutzreservats für die Geometrische Landschildkröte. Zeitgleich begannen wir mit einer Markierungs-Wiederfangstudie um die Populationsgrößenentwicklung über die Zeit zu untersuchen, um damit Informationen für unsere Managementmaßnahmen zu sammeln. Bis jetzt haben wir Daten bis 2021 erhoben. Die bisherige Fang-Markierungswiederfang-Analysen ergaben eine Populationsgröße zwischen 800 und 1.200 Individuen. Es handelt sich dabei um die letzte verbleibende nennenswerte Population. Unter Anwendung der Klassifikation von Lande's von 1933 für stochastisch auftretende Einflussnahmen auf die Demographie fanden wir, dass 1. Demographische Unvorhersagbarkeiten kein vorrangiges Problem darstellen, weil die Population noch groß genug ist und aus Individuen besteht, deren genutzte Lebensräume (Home Ranges) sich überlappen; 2. Die umweltbedingte Unvorhersagbarkeit bleibt wichtig und bezieht sich auf die Schwankungen bei den jährlichen Niederschlagsmengen, wobei auch ausgeprägte Trockenphasen auftreten können; 3. Katastrophen treten aber in Form von natürlichen Bränden auf die das Potential haben lokale Populationen zu zerstören. Zusammenfassend lässt sich davon ausgehen, dass diese Umwelteinflüsse große Veränderungen bei der Populationsgröße bedingen können, was für diese Spezies das Risiko für die Auslöschung der lokalen Populationen birgt. Wenn es zur Ausrottung dieser Population kommen sollte, gibt es keine benachbarten Populationen, die dazu genutzt werden könnten, diese Population wiederzubeleben. Deshalb können wir daraus schließen, dass der Start eines Head-Start-(Nachzucht)-Programms notwendig ist, um diese Population in abgesicherter Weise zu erhalten.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Auch hierbei handelt es wieder um den Versuch auf gemanagte Art und Weise eine noch überlebensfähige Population dieser Art abzusichern indem man nicht nur ein Nachzuchtprogramm starten möchte, sondern es dürfte auch dabei vordringlich um den Aufbau von einer oder mehrerer Metapopulationen, wenn auch in menschlicher Obhut aufzubauen. Denn ein alleiniges Nachzuchtprogramm welches nur Individuen nachzieht die in die bestehende Population integriert werden sollen würde wohl kaum dazu geeignet sein den Totalausfall der Population bei einem massiven Brand zu verhindern.