Rotwangen-Schmuckschildkröte, Trachemys scripta elegans, sitzt sonnend am Ufer – © Hans-Jürgen Bidmon

Ginel - 2021 - 01

Ginel, P. J., J. Negrini, R. Guerra, R. B. C. de Lucena, M. T. Ruiz-Campillo & E. Mozos (2021): Effect of topical ozonated sunflower oil on second intention wound healing in turtles: a randomised experimental study. – Journal of veterinary science 22(2): e27.

Die Wirkung von apikal aufgebrachten ozonierten Sonnenblumenöl auf die Folgebehandlung bei verheilenden Wunden bei Schildkröten: Eine randomisierte experimentelle Studie.

DOI: 10.4142/jvs.2021.22.e27 ➚

Rotwangen-Schmuckschildkröte, Trachemys scripta elegans, – © Hans-Jürgen Bidmon
Rotwangen-Schmuckschildkröte,
Trachemys scripta elegans,
© Hans-Jürgen Bidmon

Hintergrund
Ozon wirkt antimikrobiell und in experimentellen und fallkontrollierten Studien wurden positive Wirkungen bei der Wundheilung beobachtet. Wildlebende sowie Haustierschildkröten werden häufig mit Wunden vorgestellt, die sekundäre Infektionen oder eine verzögerte Heilung aufweisen.
Ziel
Die Evaluation der Auswirkungen von apikal aufgebrachten ozonierten Sonnenblumenöl für die Folgebehandlung von akuten, experimentellen Hautwunden bei Rotwangenschmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans).
Methoden
Randomisierte Subjekt-kontrollierte Studie mit einer Gruppe (n = 24) die dazu diente die klinische Ausheilung zu erfassen und einer zweiten Gruppe (n = 12) die dazu diente die histologische Untersuchungen zur Evaluation vorzunehmen, wobei zwei Wundansätze anhand von Biopsien über 2, 7, 14, 21, 28 und 42 Tage während des Heilungsprozesses untersucht wurden. An jedem Hinterbein wurde eine Wunde mit 6 mm Durchmesser gestanzt und einmal wurde ozoniertes (950 Peroxidequivalente) und andererseits mit normalem Sonnenblumenöl täglich für eine Woche apikal behandelt.
Ergebnis
Nach 28 Tagen war die durchschnittliche Wundgröße bei den Hautläsionen die mit ozonierten Sonnenblumenöl behandelt worden waren signifikant (p < 0,0001) kleiner, wobei die Unterschiede auch wirklich klinisch relevant waren (74,04 % vs. 93,05 %ige Reduktion der ursprünglichen Wundgröße). Histlogisch war eine akute inflammatorische Reaktion zu beobachten die bei denen die mit ozonierten Öl behandelten Wunden verstärkt auftrat, dabei waren auch signifikant höhere Anzahlen an Heterophilen (p = 0,0016), Lymphozyten (p < 0,001) und Fibroblasten (p < 0,001) festzustellen.
Schlussfolgerung
Die tägliche apikale Behandlung mit ozonierten Sonnenblumenöl über den Zeitraum von einer Woche beschleunigte den Heilungsprozess von akuten in voller Hautstärke ausgeführten Hautwunden bei Schildkröten und dieses klinische Ergebnis korrelierte histologisch mit einer verstärkten akuten Entzündungsreaktion und einer verbesserten Bildung und Anordnung von Kollagenfasern zum Wundverschluss.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Auch wenn diese Ergebnisse durchaus positiv ausgefallen sind, bleibt die Frage wie praktikabel sich die Ozonierung von Sonnenblumenöl erweist?

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