Duro, S., B. Sönmez, O. Gündemir, T. Jashari & T. Szara (2021): Morphological Divergence of Hermann's Tortoise (Testudo hermanni boettgeriMojsisovits, 1889) in Albania. – Animals 11(1): 134.
Die morphologischen Unterschiede bei der Griechischen Landschildkröte (Testudo hermanni boettgeriMojsisovits, 1889) in Albanien.
Die Testudines zeichnen sich durch eine phänotypische Plastizität aus und Unterschiede zwischen spezifischen Populationen sind innerhalb der Art weitverbreitet. Morphologische Unterschiede zwischen den einzelnen Populationen können durch ökologische Faktoren bedingt sein die dazu führen, dass es zur Ausprägung lokaler Anpassungserscheinungen kommt. In diesem Zusammenhang sammelten wir grundlegende Daten zur Morphologie von Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni boettgeriMojsisovits, 1889) um deren Unterschiedlichkeit in den einzelnen geographischen Regionen zu dokumentieren. Dazu erfassten wir die Griechischen Landschildkröten in fünf Lokalitäten innerhalb Albaniens während der Monate April und Mai 2020 und vermaßen dabei 20 morphologische Charakteristika einschließlich der Carapax- und Plastronmaße. Wir vermaßen in dieser Studie 188 Schildkröten (81 Männchen, 107 Weibchen) und es zeigte sich, dass die Weibchen größer (p = 0,0001) und schwerer (p = 0,0001) als die Männchen waren. Die Mittlere–Gerade-Carapaxlänge (SCL) lag bei 172,4 mm und das mittlere Gewicht bei 1128,8 g für Weibchen und bei 151,3 mm und 735 g für Männchen. Die albanischen T. h. boettgeri zeigten regionale Unterschiede und ließen sich in drei Populationen unterteilen. Davon trat eine im Norden (Shkodra), eine weitere Zentral im Gebiet (Tirana, Berati, und Ballshi) auf und die dritte befand sich im Süden (Saranda) von Albanien. Die Körpergröße (gewölbte Carapaxlänge (CCL)) der Weibchen war positiv korreliert (r = 0,216; p = 0,025) mit dem jeweiligen Breitengrad was im Einklang zur Bergmann’schen Regel steht. Allerdings gab es keine Korrelation von Körpergröße und Breitengrad für die Männchen. Diese auffälligen regionalen Unterschiede zwischen den albanischen Populationen von T. h. boettgeri legen nahe, dass weitere Studien zur Aufklärung von sowohl molekulargenetischen Unterschieden wie auch Unterschieden in Bezug auf die Reproduktionsleistung für diese Griechischen Landschildkröten angezeigt sind.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Die Arbeit enthält sehr informative schematische Abbildungen zu den erfassten und vermessenen Charakteren und eine gute quantitative Auswertung der Befunde. Allerdings lassen die Daten erkennen, dass diese albanischen Testudo h. boettgeri sich im mittleren Bereich der bislang bekanntgewordenen Schwankungsbereichs für das Gesamtverbreitungsgebiet der Spezies bewegen.