Drechsler, R., M. Vilata & J. S. Monros (2016): Analysis of movement patterns and macrohabitat use in Hermann’s tortoises (Testudo hermanni hermanni, Gmelin 1789) reintroduced in a coastal area dominated by pinewood in eastern Spain. – Amphibia-Reptilia 37(4): 359-371.
Die Analyse des Bewegungsmusters und der Mikrohabitatnutzung bei Westlichen Griechischem Landschildkröten (Testudo hermanni hermanni, Gmelin 1789) die in einem Küstenkiefernwald im östlichen Spanien wieder angesiedelt worden waren.
DOI: 10.1163/15685381-00003065 ➚
Die Griechische Landschildkröte ist eine nur auf Europa beschränkte Art die meistens Gebiete mit mediterranen und submediterranen Klimaten besiedelt. Speziell die Unterart T. hermanni hermanni, hat dabei mit den verschiedensten Gefährdungen zu kämpfen die ihre geographische Verbreitung zunehmend einschränken, sodass sich ihr Bestand auf nur wenige isolierte Populationen reduziert hat. Mit dem Ziel dass sich die natürlichen Populationen erholen werden derzeit zahlreiche Wiederansiedlungsprojekte durchgeführt die versuchen sie in ihren historisch und prähistorisch belegten geographischen Vorkommensgebieten anzusiedeln. Das Ziel unserer Studie ist es den Erfolg des seit 2011 begonnenen Wiederansiedlungsprojekts für T. hermanni im Albufera de Valencia Naturpark zu erfassen. Dazu analysierten wir die Bewegungsmuster, die Home Range–Größe und die Habitatnutzung der Schildkröten in ihrer neuen Umgebung. Die aufgezeichneten Aktivitätsmuster zeigen zwei Gipfel der Aktivität, einen im Frühjahr und einen zweiten im August und eine Überwinterungsperiode (von Dezember bis Februar). Diese beobachteten Muster entsprechen denen der anderen Populationen. Wir fanden keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Home Range–Größen zwischen beiden Geschlechtern, allerdings fanden wir eine klare Beziehung zwischen Körpergröße und Home Range–Größe wobei größere Schildkröten auch eine größere Home Range nutzten. Diese Beziehung wurde aber nicht für die Zentralregion beobachtet (Kernel bei 50 %). In Bezug zur Habitatnutzung fanden sich keine Unterschiede für die verschieden definierten Gruppen von Individuen aber die verschiedenen Habitattypen wurden unterschiedlich genutzt. Gebüsche und Sträucher wurden häufig aufgesucht (˜50 %), gefolgt von den Dünen (˜20 %), „Nutzflächen“ (˜20 %) und Wald (<20 %). Unsere Ergebnisse können dazu dienen zukünftige Wiederansiedlungsvorhaben zu verbessern insbesondere bei der Auswahl von geeigneten Habitaten in Bezug auf die Jahreszeit und in Bezug zur Carapaxgröße der ausgewilderten Griechischen Landschildkröten.
Kommentar von H.-J. Bidmon
Siehe auch Berardo (2015).
Literatur
Berardo, F., M. L. Carranza, L. Frate, A. Stanisci & A. Loy (2015): Seasonal habitat preference by the flagship species Testudo hermanni: Implications for the conservation of coastal dunes. – Comptes Rendus Biologies 338(5): 343-350 oder Abstract-Archiv.
Galerien
Testudo hermanni hermanni – Italienische Landschildkröte