Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, ein albinotischer Schlüpfling – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)

Zhao - 2013 - 02

Zhao, B., Y. Chen, Y. Wang, P. Ding & W.-G. Du (2013): Does the hydric environment affect the incubation of small rigid-shelled turtle eggs? – Comparative Biochemistry and Physiology Part A Molecular & Integrative Physiology 164(1): 66-70.

Beeinflusst die Umgebungsfeuchte die Inkubation bei kleinen hartschaligen Eiern?

DOI: 10.1016/j.cbpa.2012.09.017 ➚

Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)
Chinesische Weichschildkröte,
Pelodiscus sinensis,
© Robert Hentschel
(www.chrysemys.com)

Gemeinhin wird die Hypothese vertreten, dass in hartschaligen Schildkröteneiern die Substratfeuchtigkeit nur geringe Auswirkungen auf die Entwicklung des Embryos hat, da die Eierschale nur eine geringe Durchlässigkeit für Wasser aufweisen soll. Allerdings spielt die Wasserreserve in den Eiern bei deren Resistenz gegenüber austrocknenden Umweltbedingungen eine Rolle. Wir inkubierten hartschalige Schildkröteneier (Pelodiscus sinensis) in Substraten mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt (von -12 bis zu -750kPa), um zu testen, ob hartschalige Eier auf diese Unterschiede reagieren. Die Feuchtigkeitsbedingungen zeigten signifikante Auswirkungen auf die Inkubationsdauer, wobei die Eier im trockensten wie auch jene im feuchtesten Substrat länger bis zum Schlupf brauchten, als jene, die bei mittlerer Substratfeuchte inkubierten. Der Schlupferfolg lag bei den trocken inkubierten Eiern etwas niedriger als bei den feucht inkubierten, allerdings war dieser Unterschied nicht signifikant. Die Herzschlagfrequenz der frühen Embryos war im feuchten Substrat niedriger als im trockenen Substrat, wobei dieser Unterschied bei den späten Embryonen nicht mehr bestand. Die Schlüpflinge, die im feuchtesten Substrat inkubiert worden waren, waren größer, sowohl bezüglich der Carapaxlänge als auch bezüglich der Carapaxbreite, und sie waren schwerer als die aus dem trockenen Substrat. Allerdings gab es keinen Unterschied zwischen den Schlüpflingen in Bezug zum Trockengewicht. Die Umdrehreaktion als funktionelles Maß der Fitness bei den Schlüpflingen wurde durch die Feuchtigkeit des Inkubationssubstrats beeinflusst, wobei die Zeit zum Umdrehen aus der Rückenlage bei den Schlüpflingen, die in Substrat mit -12kPa inkubiert worden waren, kürzer war als bei jenen, die bei -220kPa inkubiert worden waren. Diese Ergebnisse bestätigen eher die Hypothese, dass bei Pelodiscus sinensis – einer Art mit kleinen hartschaligen Eiern – die Umgebungsfeuchte signifikante Auswirkungen auf die sich entwickelnden Embryonen hat.

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