Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, ein Albino-Schlüpfling – © Justin R. Perrault

Yalcin-Oezdilek - 2006 - 01

Yalcin-Oezdilek, S., H. G. Oezdilek & M. K. Sangun (2006): The effects of some elements (Ca, Mg and Cr) on the nesting activity of green turtles on the Samandag Beach, Turkey. – Fresenius Environmental Bulletin 15(12): 1607-1615.

Die Effekte einiger Elemente (Ca, Mg und Cr) auf die Nistaktivität der Suppenschildkröten an der Küste von Samandag, Türkei.

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Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, – © Hans-Jürgen Bidmon
Grüne Meeresschildkröte,
Chelonia mydas,
© Hans-Jürgen Bidmon

Der Strand von Samandag ist eines der wichtigsten Nesthabitate für Chelonia mydas (L., 1758), eine der bedrohten Spezies unserer Erde. Bei dieser Studie untersuchten wir Kalzium (Ca), Magnesium (Mg) und Chrom (Cr) in 135 Sandproben, die entlang des Niststrandes (Samandag) von C. mydas gesammelt worden waren. Die Proben stammten von drei Positionen: (1) direkt benachbart zur Nestkammer, (2) aus der Spur des adulten Weibchens und (3) aus der Umgebung (von zufällig ausgewählten Punkten in 2 km Abstand). Die Proben wurden zudem aus 3 verschiedenen Tiefen eines jeden Sammelpunkts entnommen: Oberfläche, mittlere Tiefe (30 cm) und tief (80 cm). Ebenso wurden einige biologische Daten zur Nistaktivität während der Brutsaison 2003 notiert wie die Dichte (Häufigkeit) der Nester und die Schlupfrate für den jeweiligen Ort. Die durchschnittlichen Konzentrationen für Ca, Mg, und Cr im Sand lagen bei 278 ppm (mg/kg) (± 121,97), 317 ppm (± 9,92), und 5,40 ppm (± 1,38) für die jeweiligen Elemente. Ca und Mg-Gehalt des Sandes waren signifikant positiv korreliert mit dem Schlupferfolg (r = 0,717 für Ca; r = 0,672 für Mg; und für beide p<0,001). Mehr noch, der Cr-Gehalt zeigte eine positive Korrelation (r = 0,760; p<0,001) mit der Nestdichte. Die Ergebnisse lassen erkennen, dass beide Ca und Cr Konzentrationen an den von den Suppenschildkröten zum Nisten aufgesuchten Stränden eine bedeutende Rolle für deren Schlupferfolg spielen.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Sicherlich ein äußerst interessanter Befund, der zeigt dass sich Suppenschildkröten eventuell an den Bestandteilen des Substrats orientieren könnten. Allerdings bleibt unklar, ob diese Mineralien einen direkten Einfluss auf die Schlupfrate haben, z. B. indem sie mit der Feuchtigkeit ins Ei aufgenommen werden könnten, oder ob diese Mineralien nur indirekt etwas über die Sandqualität als Brutsubstrat aussagen. Letztendlich könnten sich, wenn diese Mineralien nur zufällig in dieser Gegend mit einer bestimmten Sandbeschaffenheit assoziiert sind, die Schildkröten bei ihrer Nistplatzwahl auch an anderen Kriterien orientieren. Dennoch weisen die Daten aber auf Unterschiede hin, die diesen Befunden nach mit dem Schlupferfolg korreliert sind, somit wäre die Abklärung der sich daraus ergebenden Fragen für ein besseres Verständnis der Nisthabitatansprüche sehr wichtig.

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