Waldbachschildkroete, Glyptemys insculpta, adultes Weibchen in Freilandanlage - © Hans-Jürgen Bidmon

Walde - 2007 - 01

Walde, A. D., J. R. Bider, D. Masse, R. A. Saumure & R. D. Titman (2007): Nesting ecology and hatchling success of the wood turtle, Glyptemys insculpta, in Quebec. – Herpetological Conservation and Biology 2(1): 49-60.

Nistökologie und Bruterfolg bei der Waldbachschildkröte Glyptemys insculpta in Quebec.

DOI: None

Waldbachschildkröte, Glyptemys insculpta, – © Hans-Jürgen Bidmon
Waldbachschildkröte,
Glyptemys insculpta,
Jungtiere in Freilandanlage
© Hans-Jürgen Bidmon

Hier wurde die Nistökologie der Waldbachschildkröte in Quebec, Kanada in 1996 und 1997 untersucht.
Weibchen führen lange Wanderungen durch, um zu den Nistgründen zu gelangen und in denen sie bis zu 9 Tage verharren, ehe sie mit der Ablage beginnen. 55 % der geschätzten Weibchen der Population wanderten zu diesem Ablageort. Die Waldbachschildkröten zeigten auch eine ausgesprochene Nistortstreue, wobei mehr als 95 % der Weibchen die gleiche Ablagestelle auch im Folgejahr aufsuchten. Die Ablage erfolgte Mitte Juni und erstreckte sich über einen Zeitrum von zwei Wochen. Die Schildkröten legten ihre Eier während der gesamten Tagesperiode ab, mit Aktivitätsspitzen am Morgen und am Abend. Die Gelegegröße war positiv korreliert mit der Größe der Weibchen, wobei größere Weibchen mehr Eier produzierten. Die durchschnittliche Gelegegröße unterschied sich signifikant zwischen den beiden Jahren. Die Schlupfrate lag bei 74 % in 1996 und 65 % in 1997. Nester, die in der ersten Hälfte der Nistsaison angelegt wurden, hatten einen signifikant höheren Schlupferfolg, was andeutet, dass diese nördlichste Walbachschildkrötenpopulation durch die Anzahl der warmen Tage, die für eine Vollendung der Inkubation zur Verfügung stehen, limitiert werden. Das Angewiesensein auf ganz bestimmte Nistplätze, die ausgeprägte Nistplatztreue und die nur kurze Nistsaison zeigen, dass diese Population extrem anfällig gegenüber Störungen durch den Menschen ist.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine sehr ausführliche Arbeit mit etlichen detaillierten Grafiken und Tabellen, die als gute Anhaltspunkte für die Haltung dienen können. Was mich nur immer etwas verwundert, warum es von 1997 bis 2007 dauert, um die Daten zu publizieren und somit rechtzeitig und zeitnah auf den Gefährdungsgrad dieser Populationen aufmerksam zu machen.

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