Madagassische Spinnenschildkröte, Pyxis arachnoides, ein Jungtier im Aufzuchtterrarium – © Hans-Jürgen Bidmon

Orozco ter Wengel - 2013 - 01

Orozco ter Wengel, P.; Y. Chiari, D. R. Vieites, M. Pedrono & E. Louis, Jr. (2013): Isolation and characterization of six polymorphic microsatellite loci for the Malagasy spider tortoise, Pyxis arachnoides and cross-amplification in Pyxis planicauda. – Amphibia-Reptilia 34(1): 125-128.

Isolation und Charakterisierung von sechs polymorphen Mikrosatellitenloci für die madegassische Spinnenschildkröte, Pyxis arachnoides und deren Überkreuzamplifikation bei Pyxis planicauda.

DOI: 10.1163/15685381-00002866 ➚

Madagassische Spinnenschildkröte, Pyxis arachnoides, – © Hans-Jürgen Bidmon
Madagassische Spinnenschildkröte,
Pyxis arachnoides,
© Hans-Jürgen Bidmon

Pyxis arachnoides ist eine stark bedrohte Landschildkröte Madagaskars, für die es noch wenig Daten zur Lebensweise und zur genetischen Variabilität gibt. Diese Wissenslücken komplizieren die unternommenen Erhaltungsmaßnahmen insbesondere dahingehend, dass man über die gentische Diversität von Pyxis nichts weiß. Hier beschreiben wir sechs neue Mikrosatelliten für Pyxis arachnoides, die von wild lebenden Exemplaren von verschiedenen Lokalitäten isoliert wurden sowie die Kreuzamplifikation von 2 Mikrosatelliten von Astrochelys radiata. Von diesen Mikrosatelliten waren zwei monomorph für alle drei naheverwandten Unterarten und für eine nahe verwandte Art, während die übrigen sechs polymorph waren. Mikrosatellitendaten werden für diese Art benötigt, um deren Inter- und Intra-Unterart-Diversität zu untersuchen, was insbesondere auf die am stärksten bedrohte Unterart P. a. brygooi zutrifft, die derzeit nur noch in sehr entlegenen Lokalitäten vorkommt. Die Verfügbarkeit dieser polymorphen Mikrosatelliten ermöglicht es uns zu identifizieren, aus welcher Herkunftspopulation die aufgefunGenetik der denen Individuen stammen. Außerdem wird das berechtigte Ansätze für deren Management als eigenständige Evolutionslinien liefern. Die Überlegungen, die hinter diesen Bemühungen stehen, zielen darauf ab, sowohl den Evolutionsprozess als auch deren Anpassungspotential zu erhalten.

Flachrückenschildkröte, Pyxis planicauda, – © Bildautor der Redaktion bekannt
Flachrückenschildkröte,
Pyxis planicauda,
© Bildautor der Redaktion bekannt

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine sinnvolle Studie, die zumindest zur Klärung der Verwandtschaftsbeziehungen beitragen kann und die nicht zuletzt auch für die Zuordnung der in menschlicher Obhut gehaltenen Spinnenschildkröten dienlich sein könnte, um eine entsprechende Zuchtplanung durchführen zu können. Nicht zuletzt können solche Daten auch dazu dienen, beschlagnahmte Exemplare zu erfassen, um diese – wenn aus gesundheitstechnischer Sicht vertretbar – wieder in den Ursprungslokalitäten auszuwildern.

 

 

 

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