Schnappschildkröte, Chelydra serpentina, – © Hans-Juergen-Bidmon

Kimmons - 2010 - 01

Kimmons, J. B. & D. Moll (2010): Seed Dispersal by Red-Eared Sliders (Trachemys scripta elegans) and Common Snapping Turtles (Chelydra serpentina). – Chelonian Conservation and Biology 9(2): 289-294.

Samenverbreitung durch Rotwangen Schmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans) und die gewöhnliche Schnappschildkröte (Chelydra serpentina).

DOI: 10.2744/CCB-0797.1 ➚

Rotwangen-Schmuckschildkröte, Trachemys scripta elegans, – © Hans-Jürgen Bidmon
Rotwangen-Schmuckschildkröte,
Trachemys scripta elegans,
© Hans-Jürgen Bidmon

Der Einfluss der Rotwangen Schmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans) und der gewöhnlichen Schnappschildkröte (Chelydra serpentina) auf die Samenverbreitung im südwestlichen Missouri wurden für Maulbeeren (Morus spp.), Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) und krausen Ampfer (Rumex crispus) untersucht.
Bei Fütterungsversuchen mit Samen dieser Pflanzen zeigte das die Beschädigung der Samen gering war. Der Prozentsatz der Keimung der Samen, welche den Verdauungstrakt der Tiere passiert hatten, übertraf jedoch nicht die Keimung aller zur Kontrolle angesetzten Samen.
Diese Schildkrötenarten sind in der Lage Maulbeeren, Hühnerhirse und krausen Ampfer in Gebieten nahe der Uferzonen von Gewässern, und bei weitläufigeren Landgängen darüber hinaus, zu verbreiten.

 

 

Schnappschildkröte, Chelydra serpentina, – © Hans-Jürgen Bidmon
Schnappschildkröte,
Chelydra serpentina,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Kommentar von Flora Ihlow

In Anbetracht der Ernährungsweisen der beiden aufgeführten Schildkrötenarten ist der tatsächliche Beitrag an der Samenverbreitung wohl relativ gering. Vor allem Chelydra serpentina ernährt sich nur zu einem geringen Prozentsatz herbivor und unternimmt außer zur Eiablage selten Landgänge. Den Großteil der Nahrung bilden aquatische Arthropoden, Würmer, Insektenlarven und Fisch. Trachemys scripta elegans nimmt mit zunehmendem Alter zwar mehr herbivore Nahrung auf jedoch ist die Nahrungsaufnahme, wie bei vielen aquatischen Arten, auf das Wasser beschränkt. Der krause Ampfer weist einen hohen Oxalatgehalt auf und gilt als schwach giftig.
Generell ist die Untersuchung der Keimfähigkeit verschiedener Samen nach der Darmpassage allerdings ein Ansatz der für viele herbivore und omnivore Arten interessante Daten im Bezug auf die Samenverbreitung liefern könnte.

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