Skorpions-Klappschildkröte, Kinosternon scorpioides, – © Larissa Barreto

Braga - 2020 - 01

Braga, B. S. d. S., D. L. Fernandes-Neto, L. Conceição Teixeira, J. d. Silva Costa, M. A. P. Ferreira, V. R. Oliveira-Bahia, J. R. F. Marques & D. A. d. Araújo Guimarães (2020): Skeletal development of Kinosternon scorpioides limbs (Chelonia: Kinosternidae). – The Anatomical Record: Advances in Integrative Anatomy and Evolutionary Biology 304(6): 1280-1293.

Die Skelettentwicklung der Beine von Kinosternon scorpioides (Chelonia: Kinosternidae).

DOI: 10.1002/ar.24578 ➚

Skorpions-Klappschildkröte, Kinosternon scorpioides, – © Larissa Barreto
Skorpions-Klappschildkröte,
Kinosternon scorpioides,
© Larissa Barreto

Das morphologische Studium der Beine ist wichtig für das Verständnis der Biologie der Tetrapoden wo es Anwendung bei taxonomischen und phylogenetischen Untersuchungen wie auch bei ökologischen Studien und Verhaltensstudien findet. Bei dieser Studie betrachteten wir die Osteogenese bei den Kinosternidae die bislang wenig untersucht wurde. Das Hauptziel unserer Arbeit war es die Skelletogenese bei den Beinen von Kinosternon scorpioides zu charakterisieren. Die Proben wurden histologisch bearbeitet und die Embryonen wurden in Kaliumhydroxid geklärt und dann mit Alcianblau und Alizarinrot gefärbt. Wir beobachteten dabei, dass die ersten Beinansätze im Embryonalstadium 10 als mesenchymale Zellansammlungen gebildet wurden. Die ersten Zentren der Knorpelbildung im Stylopodium fanden sich in Stadium 14 und jene im Zeugopodium waren ab Stadium 15 zu erkennen wobei dann die carpalen, metacarpalen, tarsalen und metatarsalen Regionen ab Stadium 16 sichtbar waren wohingegen die knorpeligen Vorläufer aller Beinknochen in Stadium 18 angelegt waren. Die Verknöcherung (Ossifikation) begann im Humerus und im Femur in Stadium 20 und setzte sich dann in Radius, Ulna, Tibia und Fibula fort. In Stadium 23 war die Verknöcherung bis zur Epiphyse der Knochen in allen Beinen fortgeschritten. In Stadium 26 also zum Schlupfzeitpunkt war nur noch in den Gelenken Knorpel vorhanden und in fast allen Fällen hatte die Carpalregion ihre Affinität für die Farbstoffe Alcianblau und Alizarinrot verloren. Diese Studie liefert indikative Parameter für die normale Entwicklung dieses Taxons und sie leistet einen Beitrag zum phylogenetischen Verständnis für diese Gruppe.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Eine schöne Erinnerung an so manches studentische Praktikum aus einer fast schon vergangenen Zeit! Siehe auch: Botha & Botha, (2019).

Literatur

Botha, A. E. & J. Botha (2019): Ontogenetic and inter-elemental osteohistological variability in the leopard tortoise Stigmochelys pardalis. – PeerJ 7(1782): e8030 oder Abstract-Archiv.

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