Kalifornische Gopherschildkröte, Gopherus agassizii, – © H. Bradley Shaffer

Wendland - 2007 - 01

Wendland, L. D., L. A. Zacher, P. A. Klein, D. R. Brown, D. Demcovitz, R. Littell & M. B. Brown (2007): An improved Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA) for Mycoplasma agassizii exposure: A valuable tool in the management of environmentally sensitive tortoise populations. – Clinical and Vaccine Immunology 14(9): 1190-1195.

Ein verbesserter Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA) zum Nachweis von Mycoplasma agassizii. Ein wertvolles Werkzeug für das Management Umwelt-sensitiver Landschildkrötenpopulationen.

DOI: 10.1128/CVI.00108-07 ➚

Kalifornische Gopherschildkröte, Gopherus agassizii, – © H. Bradley Shaffer
Kalifornische Gopherschildkröte,
Gopherus agassizii,
© H. Bradley Shaffer

Der prekäre Status der Kalifornischen Wüstenschildkröten (Gopherus agassizii) und Gopherschildkröten (Gopherus polyphemus) resultierte in Forschungs- und Erhaltungsmaßnahmen, die auch die Erfassung des Gesundheitszustands als eine essentielle Komponente bei den Managemententscheidungen miteinbeziehen. Deshalb ist es entscheidend, dass die diagnostischen Tests für die Krankheiten, die diese Spezies beeinflussen, einer rigorosen Standardisierung und Validierung unterzogen werden. Seit 1992 ist die Exposition der Landschildkröten in Bezug auf Mycoplasma agassizii bekannt, wobei es sich um ein ätiologisches Agens handelt, welches die Infektion der oberen Luftwege (upper respiratory tract disease, URTD) bedingt, und deren Erkennung darauf beruht, dass man spezifische gegen M. agassizzi gerichtete Antikörper mit einem ELISA detektiert. Wir berichten hier eine substantielle Anpassung des diagnostischen Assays und diskutieren die Auswirkungen seines Gebrauchs für das Arterhaltungsmanagement. Der ELISA wurde dahingehend verbessert, dass er stringenteren Qualitätskontrollmessungen unterzogen wurde, und er wurde so verändert, dass er klinisch relevante Titeraussagen liefert, welches dem anderer diagnostisch-serologischer Tests entspricht. Dazu wurden die ELISA-Ergebnisse für 5954 Wüsten- und Gopherschildkröten geplottet, und eine Untergruppe dieser Serumproben (n= 90) wurde zur Bestimmung der Endpunkttiter benutzt, um eine optimale Serumverdünnung für die Probenanalyse zu etablieren und um eine Standardkurve zu erstellen. Die Beziehung zwischen Titer und A405 wurde anhand von 77 Serumproben von bekannten positiven (n=48) und negativen (n=29) Kontrollschildkröten aus früheren Übertragungsstudien validiert. Der Youden-Index, J, und der Optimale Schnittpunkt, C, wurden anhand der ELISA-Daten von 77 Kontrollseren festgelegt. Basierend auf dieser Evaluation haben die eingeführten Verbesserungen die Zuverlässigkeit und Aussagekraft des Assays wesentlich erhöht (Sensitivität= 0,98, Spezifität= 0,99, J= 0,98), wodurch ein für die Klinik wesentlich verlässlicherer Test für diese wichtige Infektionskrankheit von Landschildkröten etabliert werden konnte.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Die amerikanischen Veterinäre haben hier alle Anstrengungen unternommen, ihre Tests so zu optimieren und zu standardisieren, dass sie den klinischen Ansprüchen bestmöglich genügen. Sicher, hier geht es nur um die Standardisierung eines diagnostischen Tests, aber kaum jemand wird bezweifeln, dass Gleiches auch für Behandlungsverfahren gilt, die – so kann man wohl vermuten – gerade was Amphibien und Reptilien anbetrifft, durchaus noch zu wünschen übrig lassen. Deshalb noch einmal der Verweis auf Mathie et al. (2007) und die sich dadurch bietenden Möglichkeiten.

Literatur

Mathie, R. T., L. Hansen, M. F. Elliott & J. Hoare (2007): Outcomes from homeopathic prescribing in veterinary practice: a prospective, research-targeted, pilot study. – Homeopathy 96(1): 27-34 oder Abstract-Archiv.

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