Pazifische Sumpfschildkröte, Actinemys marmorata, – © H. Bradley Shaffer

Spinks - 2003 - 01

Spinks, P. Q., G. B. Pauly, J. J. Crayon & H. B. Schaffer (2003): Survival of the western pond turtle (Emys marmorata) in an urban California environment. – Biological Conservation 113(2): 257-267.

Überleben der westlichen Teichschildkröte (Emys marmorata) in einer besiedelten Umgebung Kaliforniens.

DOI: 10.1016/S0006-3207(02)00392-0 ➚

Pazifische Sumpfschildkröte, Actinemys marmorata, – © H. Bradley Shaffer
Pazifische Sumpfschildkröte,
Actinemys marmorata,
© H. Bradley Shaffer

Die westliche Teichschildkröte Emys (vormals Clemmys) marmorata ist durch Habitatverlust aufgrund von Urbanisierung und Umwandlung in Agrarflächen in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet rückläufig. Wasserwege in bewohnten Gebieten haben wichtige Einschnitte für Wasserschildkrötenpopulationen zur Folge, sie bieten aber auch die Chancen, bedrohte Arten in einem allgemein zugänglichen Habitat unter hoher öffentlicher Anteilnahme und Aufmerksamkeit zu erhalten. Der Arboretum-Wasserweg an der Universität von Kalifornien am Davis Campus ist ein Beispiel für ein stark verändertes städtisches Habitat, das eine relativ große E. marmorata Population beherbergt. Während der letzten sechs Jahre haben wir diese in der Arboretum-Wasserstrasse lebende Schildkrötenpopulation untersucht, um deren demographische Entwicklung und ihre Gesundheit sowie die Anpassungen und neuen Möglichkeiten, die sich in einer solchen veränderten Umwelt für die Teichschildkröten ergeben, zu erfassen. Seit 1993 hat die ursprünglich im Arboretum existierende Population um 40 % abgenommen, ohne natürliche Zuwanderung zu haben. In dieser Zeit wurden 31 Nachzuchten zusätzlich im Arboretum ausgesetzt. Diese Nachzuchten aus der ursprünglichen Population wurden so lange in Gefangenschaft gehalten, bis sie die Phase der größten Gefährdung durch Beutegreifer entwachsen waren und dann wieder ausgesetzt. Unsere Beobachtungen zeigen, dass diese unterstützende Strategie eine praktikable Möglichkeit darstellt, junge Schildkröten in die Population einzubringen, obwohl sie selbstverständlich nicht die Ursachen des Rückgangs behebt. Während der Untersuchungen fanden wir neun Arten, die ursprünglich nicht in diesem Wasserweg vorkamen. Ebenso zeigte sich, dass diese eingeschleppten Arten eine große Bedrohung für die natürlich vorkommenden Schildkrötenbestände darstellen. Mit der Zunahme urbaner Lebensräume wird es zunehmend wichtiger zu verstehen, wie Süßwasserschildkröten, wie E. marmorata, sich an solche Habitate anpassen können und welche Auswirkungen eingeschleppte Wasserschildkrötenarten auf die natürlichen Bestände haben. Unserer Meinung nach können urbanisierte Wasserwege durchaus Habitate für gesunde Populationen von Wasserschildkröten bieten, die diese dann auch ins Blickfeld der Öffentlichkeit bringen können. Allerdings müssen sowohl das aquatische wie auch die Landhabitate so gemanagt werden, dass sie den biologischen Bedürfnissen der Art gerecht werden.

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