Philippinen-Erdschildkröte, Siebenrockiella leytensis, – © Y. Emerson

Schoppe - 2010 - 01

Schoppe, S., Matillano, J., Cervancia, M. & D. Acosta (2010): Conservation Needs of the Critically Endangered Philippine Forest Turtle, Siebenrockiella leytensis, in Palawan, Philippines. – Chelonian Conservation and Biology 9(2): 145-153.

Schutzbedürfnisse der vom Aussterben bedrohten Philippinen-Erdschildkröte Siebenrockiella leytensis in Palawan, Philippinen.

DOI: 10.2744/CCB-0783.1 ➚

Philippinen-Erdschildkröte, Siebenrockiella leytensis, – © Y. Emerson
Philippinen-Erdschildkröte,
Siebenrockiella leytensis,
© Y. Emerson

Die Philippinen-Erdschildkröte Siebenrockiella leytensis ist für Palawan und die Dumeran Inseln endemisch. Die beschränkte Verbreitung, die Nutzung, sowie die Zerstörung des Habitats sind die maßgeblichen bedrohenden Faktoren dieser Art.

Fünf Populationen im Norden Palawans wurden im Hinblick auf Habitat, Populations-größe, Populationsdichte und Populationsstruktur untersucht. Untersuchungen im Feld wurden vom 28. Januar bis zum 15. Juni 2007 durchgeführt. Die Schildkröten wurden im Feld sowohl optisch aufgespürt als auch unter Zuhilfenahme von, mit Ködern bestückten, Fallgruben gefangen. Alle gefangenen Individuen wurden unter Anwendung von Standart-Verfahren vermessen und markiert und anschließend wieder ausgewildert. In Anbetracht der relativ kurzen Datenerhebungs-Periode wurden die Populationen als geschlossen angenommen. Dies bedeutet Geburten, Todesfälle und Zu- oder Abwanderungen werden als unerheblich angenommen. Anschließend wurde die Populationsgröße mittels statistischer Analysen abgeschätzt. Informationen über die Nutzung der Art wurden über Befragungen gesammelt.
Die Untersuchungen enthüllten vielfältige Zerstörung der Habitate und eine unterschiedlich starke Ausbeutung der Untersuchungsgebiete.
Die geschätzte Populationsgröße variierte von 10 bis 110 Individuen pro Gebiet und an der Mehrheit der Gebiete überwog der Anteil adulter Individuen.
Die Populationsdichte reichte von 4,4 bis 121,7 (Mittelwert: 39,3 ± 49,5) Individuen pro Hektar. Die höchste Dichte und größte Population wurde in dem Gebiet, welches den geringsten Störungen unterlag, nachgewiesen. Dementsprechend, wurden geringe Populationsdichten in Habitaten mit hohen Störungsraten gefunden, was vermutlich als Ergebnis starker Ausbeutung zu werten ist. In drei von fünf Untersuchungsgebieten wurden Schildkröten als Nahrungsmittel für die lokale Bevölkerung oder für den internationalen Tierhandel abgesammelt. Diese Ergebnisse rechtfertigen die derzeitige Einstufung als vom Aussterben bedroht. In situ Schutz der bisher unberührtesten Population, sowie weitere Untersuchungen der Biologie, Ökologie und Verbreitung dieser Art, wird empfohlen.

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