Köhlerschildkröte, Chelonoidis carbonaria, – © Hans-Jürgen Bidmon

Romeijer - 2016 - 01

Romeijer, C., H. Beaufrère, D. Laniesse, S. M. Birch, S. MacKenzie, S. Melville & N. Moens (2016): Vomiting and Gastrointestinal Obstruction in a Red-Footed Tortoise (Chelonoidis carbonaria). – Journal of Herpetological Medicine and Surgery 26(1-2): 32-35.

Erbrechen und Magendarmverschluss bei einer Köhlerschildkröte (Chelonoides carbonaria).

DOI: 10.5818/1529-9651-26.1-2.32 ➚

Köhlerschildkröte, Chelonoidis carbonaria, – © Hans-Jürgen Bidmon
Köhlerschildkröte,
Chelonoidis carbonaria,
© Hans-Jürgen Bidmon

Eine 27 Jahre alte Köhlerschildkröte (Chelonoidis carbonaria) wurde zur Untersuchung vorgestellt da sie plötzlich angefangen hatte sich öfters zu erbrechen. Die plasmabiochemischen und Blutgas-Ergebnisse zeigten, dass die Schildkröte eine Hyperproteinämie, Hyperglykämie, Hypochlorämie sowie eine metabolische Alkalose aufwies. Im Computertomogramscan zeigte sich eine focale Erweiterung des proximalen Duodenums und Duodenum und Magen waren mit Flüssigkeit gefüllt. Eine durchgeführte Plastrotomie mit nachfolgender Gastrotomie (Mageneröffnung) ergab, dass sich im Pylorus (Magenpförtner) und Antrum ein Phytobezoar (Magenstein aus Pflanzenfasern) befand der anschließend entfernt wurde. Nach abgeschlossener Operation verschwanden die metabolischen Krankheitssymptome während der folgenden drei Wochen. Nach einem Jahr zeigte sich die Schildkröte gesund und es war zu keinen weiteren Magendarmstörungen gekommen. Aus Pflanzenmaterial bestehende Phytobezoare die zum Magendarmverschluss führen kommen bei Landschildkröten recht selten vor. Dieser Fallbericht dokumentiert daher die damit einhergehenden metabolischen Krankheitszeichen und die computertomographischen Befunde die bei diesem proximalen Magendarmverschluss bei einer Patientenschildkröte erhoben werden konnten.

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