Matasin - 2008 - 01

Matašin, Z., I. T. Gajger, M. Mitrovic & Lj. Bedrica (2008): Incubation of turtle eggs in controlled conditions. – Tierärztliche Umschau 63(7): 385-390.

Inkubation von Schildkröteneiern unter kontrollierten Bedingungen.

DOI: None

Die Wasser- und Landschildkröten sind die ältesten lebenden Reptilien der Erde. Negative Einflüsse der modernen Zivilisation und Urbanisierung haben zu einem deutlichen Rückgang lebender Schildkröten geführt. Schildkröten sind nach dem Naturschutzgesetz unter Schutz gestellt. Eine der Möglichkeiten zur Erhaltung größerer Anzahlen von Wasser- und Landschildkröten ist die Erbrütung ihrer Eier und die Aufzucht der Jungtiere unter kontrollierten Bedingungen, um sie wieder in ihrer natürlichen Umwelt auszusetzen.
Diese Studie zielte darauf ab, terrestrische und Sumpfschildkröten experimentell zu inkubieren. Die Eier wurden von einem Schildkrötenbesitzer in Zagreb zur Verfügung gestellt. Die Inkubation erfolgte unter kontrollierten Bedingungen in einem provisorischen Inkubator bei einer Temperatur von 27-30 °C und einer rel. Luftfeuchte von 80-90 % im Labor des Departments für Biologie und Pathologie der Fische und Bienen der Fakultät für Veterinärmedizin der Universität Zagreb.
Das Schieren der Eier nach 14 Tagen bestätigte, dass vier der Landschildkröteneier und zwei der Wasserschildkröteneier befruchtet waren. Aus allen befruchteten Eiern schlüpfte nur ein Schlüpfling nach 76-tägiger Inkubation. Der Schlüpfling überlebte in einem Kaltwasservivarium. Er wurde mit kommerziellem Wasserschildkrötenfutter und getrockneten Garnelen und Fischleber gefüttert und hatte nach 12 Wochen sein Körpergewicht um 39,58 % gesteigert. Er wuchs kontinuierlich und normal und hatte nach 40 Wochen ein Gewicht von 22,5 g.
Obwohl die experimentelle Erbrütung von Wasser- und Landschildkröteneiern unter kontrollierten Bedingungen nur in einem Schlüpfling resultierte, schließen wir daraus, dass die Inkubation unter kontrollierten Bedingungen möglich ist.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Keine! Aber einmal ein gutes Beispiel dafür, wie sich Krieg und politische Verwirrungen auch auf das Niveau der Wissenschaft auswirken.