Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, ein albinotischer Schlüpfling – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)

Hsieh - 2006 - 02

Hsieh, C. Y., T. C. Chang, Y. L. Shen, C. D. Chang, C. Tu, M. C. Tung, L. C. Chen & S. S. Tsai (2006): Pathological and PCR detection of mycobacteriosis in pond-cultured Chinese soft shell turtles, Trionyx sinensis. – Aquaculture 261(1): 10-16.

Pathologische und PCR-Nachweise einer Mycobakteriose bei Teichkulturen von Chinesischen Weichschildkröten, Trionyx sinensis.

DOI: 10.1016/j.aquaculture.2006.07.005 ➚

Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)
Chinesische Weichschildkröte,
Pelodiscus sinensis,
© Robert Hentschel
(www.chrysemys.com)

Mycobakteriose verursacht durch eine Infektion mit Mycobacterium marinum ist eine häufige Erkrankung in den Teichkulturen von Chinesischen Weichschildkröten, speziell in jenen, die älter als ein Jahr sind. Die infizierten Schildkröten zeigten unabhängig von einander entweder heterophile oder histiozytäre Granulome in den verschiedensten Organen wie Milz, Leber, Lunge, Darm, Niere, Magen und Bauchspeicheldrüse. Die heterophilen Granulome enthielten viele saure, unverzweigte, intrazelluläre Bazillen in den Makrophagen und auch extrazellulär in den nekrotisierenden Zentren. Die histiozytären Granulome enthielten nur wenige Bakterien, hauptsächlich im Zytoplasma von Langhan's Riesenzellen (Langerhans-Zellen). Diese Organismen wurden nur selten in den fortgeschrittenen Läsionen bei beiden Typen gefunden. Basierend auf PCR-Assays mit einem Teil des hsp65 Gens von Mycobacterium spp. wurden alle unsere Stämme als Stämme von M. marinum identifiziert, die sich in zwei Gruppen unterteilten. Die Stämme der ersten Gruppe, die hetereophile Granulome induzierten, hatten eine hohe Nucleotidsequenzübereinstimmung (99,8-100 %) mit den Referenzstämmen von M. marinum (AF456471) und M. pseudoshottsii (AY550226). Die Stämme der zweiten Gruppe, die histiozytäre Granulomata verursachten, zeigten ebenfalls hohe Übereinstimmungen (99,8-100 %) mit den Referenzstämmen von M. marinum ATCC 927 (AF456470) und M. shottsii (AY550225). Allerdings, wenn wir die partiellen Sequenzen des hsp65-Gens der Gruppe 1 und 2 Stämme verglichen, variierten die Übereinstimmungen zwischen 98,8 % und 99,3 %, deshalb können wir nicht ganz sicher sein, dass diese zur gleichen Spezies gehören.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Warum dieses Abstract? Nun, es ist mal wieder zur Warnung gedacht! Denn Trionyx (Pelodiscus) sinensis werden häufiger eingeführt, als man denkt, und durch den privaten Tierhandel und zu Forschungszwecken (siehe Lazzari & Franceschini (2006)) verbreitet. Die Autoren hier verweisen deutlich darauf, dass gerade einjährige Jungtiere schon infiziert sind oder gar auch als resistente Träger die Infektion verbreiten können. Also, Vorsicht beim Umgang, Erwerb und der Eingewöhnung (Quarantäne) mit solchen Exemplaren.

Literatur

Lazzari, M. & V. Franceschini (2006): Glial cytoarchitecture in the central nervous system of the soft-shell turtle, Trionyx sinensis, revealed by intermediate filament immunohistochemistry. – Anatomy and Embryology 211(5): 497-506; DOI: 10.1007/s00429-006-0101-5 ➚.

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