Hofmeyr - 2017 - 02

Hofmeyr, M. D., B. T. Henen & S. Walton (2017): Season, sex and age variation in the haematology and body condition of geometric tortoises Psammobates geometricus. – African Zoology 52(1): 21-30.

Saison, Geschlechts- und Altersunterschiede im Blutbild und bei der Körperkondition für die geometrische Landschildkröte, Psammobates geometricus.

DOI: 10.1080/15627020.2017.1284575 ➚

Die Körperkondition sowie die Blutbildparameter liefern wichtige Informationen über die Wildtiergesundheit. Referenzintervalle für diese Werte helfen beim Wildbestandsmanagement und unterstützen die Bemühungen zur Erhaltung hochgradig gefährdeter Spezies wie der geometrischen Landschildkröte (Psammobates geometricus). Wir sammelten Daten von 126 geometrischen Landschildkröten und etablierten Basisreferenzwerte die die saisonale Schwankungsbreite über die vier Jahreszeiten widerspiegeln (Frühjahr 2000 bis Winter 2001) und zwar für drei Gruppen (Weibchen, Männchen und Juvenile). Wir bestimmten den Körperkonditionsindex (BCI; Masse bezogen auf das Panzervolumen), Blutharnstoff und Stickstoffgehalt (BUN), Plasmachloride, das gepackte Zellvolumen (PCV), Hämoglobinkonzentration (Hb) und die Anzahl der roten Blutzellen (RBC), wobei wir die PCV, Hb und RBC–Werte dazu benutzten Erythrozytenindizes zu berechnen. Der BCI korrelierte sehr schlecht mit den Blutparametern, zeigte aber eine ausgeprägte inverse Beziehung zu BUN. Der BCI schwankte nicht zwischen den drei Gruppen, aber alle Gruppen zeigten die niedrigsten Konditionswerte im Herbst zum Ende der Trockenzeit. Die hohen BUN und Chloridwerte deuten darauf hin, dass die Tiere dehydriert sind was insbesondere für die Männchen zutrifft. Männchen zeigten die höchsten Werte für PCV, Hb und RBC insbesondere während des Sommers und im Herbst, wenn sie Langstreckenwanderungen durchführten um Geschlechtspartner zu finden. Die Indizes für Weibchen und Juvenile waren gleich, mit Ausnahme der Hb-Werte die bei adulten Weibchen höher waren als bei Jungtieren, sehr wahrscheinlich bedingt durch den größeren Energiebedarf und Umsatz bei den Weibchen bedingt durch ihre Größe und dem erhöhten Metabolismus einhergehend mit der Reproduktion. Niedrige Hb-Spiegel im Winter gingen einher mit niedriger Temperatur und verringerter Bewegung. Unsere Ergebnisse verdeutlichen die intrinsischen und extrinsischen Faktoren die die Physiologie der geometrischen Landschildkröten beeinflussen und zeigen in welchen Intervallen die Blutparameter bei der Gesundheitsüberwachung zu beurteilen sind.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Sicherlich eine Arbeit die in Bezug auf die Beurteilung nicht nur detaillierte Informationen für P. geometricus liefert und uns verdeutlichen sollte welche Umweltveränderungen wie das Blutbild verändern können. Etwas das wir sicher auch bei anderen Arten so erwarten können und berücksichtigen müssen. Ja und letztendlich können solche Veränderungen und deren Berücksichtigung auch für die Haltung von Bedeutung sein. Siehe auch: Walton & Hofmeyr (2017).

Literatur

Walton, S. & M. Hofmeyr (2017): Erythrocyte morphology of the Critically Endangered Geometric Tortoise Psammobates geometricus: effects of season, sex and age. – African Journal of Herpetology 66(1): 39-52 oder Abstract-Archiv.