Zierschildkröte, Chrysemys picta, im Gartenteich – © Hans-Jürgen Bidmon

Harms - 2005 - 01

Harms, H. K., R. T. Paitz, R. M. Bowden & F. J. Janzen (2005): Age and season impact resource allocation to eggs and nesting behavior in the painted turtle. – Physiological and Biochemical Zoology 78(6): 996-1004.

Alter und Saison beeinflussen die Ressourcenverteilung bezüglich Eiern und Nistverhalten der Zierschildkröte

DOI: 10.1086/432920 ➚

Chrysemys picta, – © Hans-Jürgen Bidmon
Zierschildkröte, Chrysemys picta,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Die Theorie sagt, dass bei langlebigen Organismen Weibchen während ihres frühen Lebens weniger Energie in die Fortpflanzung und mehr in die Selbsterhaltung stecken, wobei diese Waagschale umschlägt und der relative Wert jedes Fortpflanzungsereignisses mit dem Alter des Weibchen ansteigt. Wir untersuchten diesen Wechsel, indem wir die Variation des Ressourcenverbrauchs für Eier innerhalb einer Population bei weiblichen Zierschildkröten (Chrysemys picta) charakterisierten und diese Variation in Beziehung zu ihrer Nistökologie und Lebenshistorie setzten. Wir untersuchten Fett und Proteinbereitstellung für Dotter unter Berechnung des relativen Weibchenalters und der Saisoneffekte (erste versus zweite Gelege je Weibchen). Ältere Weibchen scheinen ihre Investition in die Reproduktion zu erhöhen, indem sie größere Eier legen, aber diese Eier sind nicht unproportional reicher an Fett oder Protein als die kleineren Eier der jüngeren Weibchen. Innerhalb der Nistsaison haben erste Gelege mehr Fett und Protein als zweite Gelege. Außerdem haben wir herausbekommen, dass jüngere Weibchen näher am Wasser legen, als ältere. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Wechsel bezüglich des Ressourcenverbrauchs und des Nistverhaltens sowohl saisonal als auch altersbedingt auftreten, was auf eine ontogenetische Variation in den Lebenszyklusstrategien bei dieser langlebigen Schildkröte vermuten lässt.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Diese Arbeit belegt, was man auch als Schildkrötenhalter und Züchter beobachten kann und was auch durch andere Befunde gestützt wird, dass die Eigröße auch von morphologischen Gegebenheiten des Weibchens mit bedingt wird, und da haben ältere und größere Exemplare andere Voraussetzungen als zwar geschlechtsreife, aber noch nicht voll ausgewachsene Weibchen. Da größere Eier und Schlüpflinge sowohl bei Wasserschildkröten als auch bei Landschildkröten Überlebensvorteile haben, scheinen junge noch etwas schneller wachsende, geschlechtsreife Weibchen ihre Energiereserven noch zu splitten, zum einen in Eigenwachstum und zum anderen für die Eiressourcen.

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