Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, ein albinotischer Schlüpfling – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)

Chu - 2007 - 01

Chu, J. H., S. M. Chen & C. H. Huang (2007): Effect of dietary iron concentrations on growth, hematological parameters, and lipid peroxidation of soft-shelled turtles, Pelodiscus sinensis. – Aquaculture 269(1-4): 532-537.

Auswirkungen der Eisenkonzentration der Nahrung auf das Wachstum, die Blutwerte und die Lipidoxidation bei der Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis

DOI: 10.1016/j.aquaculture.2007.03.004 ➚

Chinesische Weichschildkröte, Pelodiscus sinensis, – © Robert Hentschel (www.chrysemys.com)
Chinesische Weichschildkröte,
Pelodiscus sinensis,
© Robert Hentschel
(www.chrysemys.com)

Ein Fütterungsexperiment zur Untersuchung, wie sich eine Nahrungsanreicherung mit Eisenzitrat auf Wachstum, Blutwerte und Lipidoxidation (Fettoxidation) bei juvenilen Pelodiscus sinensis auswirkt. Juvenile Weichschildkröten (Durchschnittsgewicht 5,06 g) wurden mit einer Nahrung für 8 Wochen gefüttert, der folgende Mengen an Eisenzitrat zugesetzt worden war 0, 50, 100, 150, 200, 250, 350 oder 450 mg/kg. Die in der Nahrung nachzuweisenden Eisenwerte lagen bei 57,5, 103,6, 139,1, 162,8, 242,6, 280,8, 366,7 und 474,8 mg/kg für die jeweiligen Zugaben von 0, 50, 100, 150, 200, 250, 350, und 450 mg Eisen/kg. Das Wachstum, die Nahrungsumsatzraten und die Rate der Proteinumsatzeffizienz waren am niedrigsten bei Schildkröten, die keine Eisen angereicherte Nahrung bekamen. Der Eisengehalt im Gewebe und die Blutwerte einschließlich der Zahl der roten Blutzellen (RBC), Hämoglobin (Hb) Hämatokrit (Hct), das durchschnittliche Festbestandteilvolumen (MCV), das durchschnittlich präzipitierbare Hämoglobin (MCH) und die mittlere präzipitierbare Hb-Konzentration (MCHC) der Schildkröten mit nicht angereicherter Nahrung lagen signifikant (P < 0,05) niedriger als in allen Gruppen mit angereicherter Nahrung. Die Muskelzusammensetzung zeigte keine signifikanten Unterschiede und wurde von der Eisensupplementierung nicht betroffen. Thiobarbitursäure-reaktive Substanzen (TBARS) waren signifikant erhöht im Leber- und Muskelgewebe, wenn die Eisenkonzentration in der Nahrung 280 mg/kg erreichte. Regressionsmodelle, die auf der Benutzung des Gewebeeisengehalts und den Blutwerten als abhängige Variable beruhten, zeigten, dass das Optimum von Eisen in der Nahrung für Weichschildkröten zwischen 266-325 mg/kg anzusehen ist, wenn Eisenzitrat als Eisenquelle benutzt wird.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Auch hier zeigt sich wieder, dass für wirtschaftlich interessante Arten auch grundlegende Daten zur Ernährung durchgeführt werden. Insofern belegt die Studie, dass Eisen für die Schildkröten wichtig ist und sich auf die Physiologie und Biochemie der Tiere nachweislich auswirkt. Dass dies auch für andere Arten zutreffen mag, lässt sich vielleicht daraus ersehen, dass manche Arten selektiv Pflanzen mit höherem Eisengehalt bevorzugen (siehe dazu: Henen et al. (2005).

Literatur

Henen, B. T., M. D. Hofmeyr, R. A. Balsamo & F. M. Weitz (2005): Lessons from the food choices of the endangered geometric tortoise Psammobates geometricus. – South African Journal of Science 101(9-10): 435-438 oder Abstract-Archiv.

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